Ingrid Drewing
Dichtend leben
Es rinnt das Leben mir aus
meinen Händen,
ermattet schon, kaum aus
dem Schlaf erwacht.
Nur noch im Dichten mag
ich mich verschwenden,
in Worten sacht mein zagend
Ich erwacht.
Ich schreibe sie, als
seien sie mein Leben
und tauche glücklich in
die Verse ein,
als fände hierin mein
vergänglich Streben
sich im Gedicht in seiner
Heimstatt ein.
Die Wörter fließen, finden
sich zu Sätzen,
als hauche fremder Sinn mir Zeilen ein
und fange sie mit
unsichtbaren Netzen
in Metren und in Reimen
sorgsam ein.
Ob solch ein Fischzug
wirklich mag gelingen,
obwohl doch niemand seine
Netze warf,
ob Wohlklang kann
entstehen in dem Singen,
das sich nur selber hören,
prüfen darf?
Ich weiß es nicht, das
wird sich alles zeigen,
wenn schließlich mir der letzte Morgen naht,
weil dann sogar die
schönsten Klänge schweigen,
und die Musik verliert
sich auf dem Pfad.
Dann mögen andre helle
Flügel schwingen
und meiner Seele leichte
Feder sein.
Ich kehre ein, wo alle
schweren Dinge
sich lösen zärtlich auf im
Lichte rein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.04.2010.
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