Anschi Wiegand
Ich träumte heut von meinem Vater
Ich träumte heut von meinem Vater
wohl, weil ich gestern von ihm sprach
er war mir Helfer und Berater
und rief in mir die Dichtkunst wach…
Mehr als 5 Jahr‘ schon ist er fort
mit jedem Jahr fehlt er mir mehr
ich hätt‘ so gern noch viel gefragt
von Aug zu Aug – wie er so wär‘…
Gern denk ich an die Kindertage
an Sterntaler und Enterprise
er wusste Rat auf jede Frage
war für uns da auf seine Weis'…
Geschichten konnte er erzählen
wir Kinder lauschten wie gebannt
mit Leistungsdruck tat er nie quälen
sich in Erwartung nicht verrannt…
Ich hör ihn heut noch manchmal lachen
er war gern lustig und fidel
doch in des Lebens Alltagssachen
war Ehrlichkeit ihm höchstes Ziel…
Als wir dann etwas älter waren
gab’s dennoch öfter Diskussionen
die wortreich und mit viel Gebaren
vertraten unsre Positionen…
Manchmal war man dann lieber still
man muss ihn ja nicht extra reizen
wenn man den Streit vermeiden will
tat man mit Widerworten geizen…
Trotz mancher kleinen Rebellionen
war er als Vater immer da
wird stets in unsren Herzen wohnen
als Vater und als Opapa…
Denn auch die Enkel liebten ihn
er war für sie der beste Freund
und seine Art war ein Gewinn
ein jeder hat um ihn geweint…
Ich träumte heut von meinem Vater
er war für mich fast wie real
als Freund, als Mensch und als Berater
fühl‘ die Präsenz ich überall…
Im Traum tat ich ihn fest umfassen
kann seine Wärme fast noch spüren
und wollt‘ ihn nicht mehr gehen lassen
doch tat erneut ich ihn verlieren…
Jedoch, das ist mir jetzt sehr klar
und stimmt mich frohgemut und heiter:
weil er so unvergesslich war
lebt er in unsren Herzen weiter…
© Anschi 22. April 2010
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Er war nicht immer einfach, konnte auch stur sein, aber er zeigte uns seine Liebe auf vielfache Art! Und selbst, als ich in meinem Leben eine Richtung einschlug, die ihm nicht zusagte, hat er am Ende zu mir gestanden und meine Entscheidung respektiert. Als ich begann, mein Leben neu zu ordnen, half er mir sogar beim Umzug...etwas, das ich ihm hoch anrechne und nie vergesse. Leider konnte er mein neues Glück dann nicht mehr miterleben, weil er vorher gestorben ist...aber da, wo er jetzt ist, freut er sich sicherlich mit mir, dass es mir wieder gut geht...Anschi Wiegand, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.04.2010.
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