Verzeih

„Verzeih“

Ich wollte nie, dass so was passiert,
Dir sollte nie das Gleiche wie mir gescheh´n.
Doch zu oft war ich im Leben verwirrt,
und konnte Dir oft nie zur Seite steh´n.

Jetzt bist Du fort und ganz allein,
und nachts kann ich nicht bei Dir sein.
Hast Du´s warm genug und träumst Du schön?
Oder musst Du ganz viele Monster seh´n ?

Hast Du jemanden, dem Du vertraust,
dem Du alles erzählen kannst?
Jemanden, auf den Du baust,
der Dich umarmt, wenn Du nicht mehr kannst?

Ist das Essen auch gut genug?
Oder schmeckt es einfach nur beschissen?
Hast Du Dich gut eingelebt?
Oder würdest Du Dich am liebsten verpissen?

All das weiss ich leider nicht,
und es zerreißt mir das Herz!
In Dein Zimmer geh ich nicht,
Dann ist noch größer der Schmerz!

Ich würde Dich gerne jeden Tag seh´n,
und fragen, wie es Dir geht.
Dich in meine Arme neh´m,
damit die Sehnsucht vergeht.

Wollen wir hoffen, die helfen Dir dort,
um Dich selber zu finden.
Dass das jetzt ist der richtige Ort,
um was gescheh´n ist, zu verwinden.

Damit Du all das verarbeiten kannst,
Was Dein Vater und ich haben versaut!
Wir haben Dir Deine Kindheit verschanzt,
Und Dir ein Stück Deiner Zukunft verbaut.

Ich könnte jetzt sagen, es tut mir Leid,
doch dann würdest Du sicher nur lachen.
Ich verlang´ auch nicht, dass Du mir verzeihst,
das würdest Du sicher nicht machen.
Bist bestimmt verdammt sauer auf mich,
ich kann Das sogar versteh´n.
Doch ich wollte nur das Beste für Dich,
und musste ohne Dich nach Hause geh´n.

Mein Herz tut mir heute noch weh,
denk ich an letzten Samstag.
Weil ich das alles noch nicht versteh´,
und auch nicht drüber nachdenken mag!

Alles, worauf ich hoffen kann,
ist dass Deine Seele ist stark.
Und dass Du wirst ein starker Mann,
Wenn du erwachsen bist dann.

Ich liebe Dich und die Liebe ist stark,
eben Die Liebe einer Mutter.
Und wenn ich das durch zu steh´n vermag,
ist bald wieder alles in Butter....

Ich warte jeden Tag darauf,
dass Du nach Hause kommst.
Und ich bleibe stark in Kopf und Bauch,
damit Du auch all das bekommst.
Was ein Kind zum Kind sein braucht,
viel Liebe und Geduld.
Und eine Mutter, die erwachsen ist,
frei von Vorwurf und Schuld.


Und Du bleib´ auch ganz stark,
halt´ immer die Nase nach oben.
Ich weiss, dass Du das zu schaffen vermagst,
dafür braucht Dich auch keiner zu loben.

In Dir steckt nämlich ein kleiner Held,
Schließlich hast Du gegen Monster gefightet!
Dir lag´ schon immer zu Füßen die Welt,
Und Du hast Deinen Weg Dir selbst bereitet.

Dann brauchst Du auch Deine Fäuste nicht mehr,
um Deine Tränen zu verbergen.
Dann zeigst Du stolz Dein Tränenmeer,
und musst Dir selbst nicht mehr die Freude verderben.

In tiefer Liebe zu meinem einzigen Sohn.


©opyright 02/2007 eS.sential H.