Alexandra Leupold

Die Königsfrösche

 

 

Einst lebte ein Frosch im großen Teiche,
des nah geleg´nen Königsreiche.

Der war verliebt - und zwar wie magisch,
in die Prinzessin des Schlosses - und das war tragisch!

Sie war so herrlich anzuseh´n,
er würd´so gerne mit ihr geh´n!

Die Haare blond, die Augen blau,
doch war sie halt ´ne Menschenfrau.

Und küssen wollt er sie so gerne!
Doch schien ihm das in weiter Ferne.

Denn war die Art, der sie entstammte,
nicht grade, was man tierlieb nannte.

Vor Allem Frösche hasste sie
- und einen küssen - würd´sie nie!

Dies Alles betrübte ein kleines Herz schwer,
da war eine Fröschin - die liebte ihn sehr!

Sie war sehr lieblich anzuschaun,
doch verlor sie jedes Selbstvertrau´n.

Sie konnte ihm nicht ihre Liebe gestehn,
nie würde sie wie die Prinzessin ausseh´n.

Eines Tages begab es sich nun
- die Prinzessin hatte Nichts bess´res zu tun,

da las sie ein Buch, in dem folgendes stand:

Küss den Frosch aus des Königs Teich
- dann wirst du noch schöner - und superreich!

die Gier der Prinzessin ward sogleich erweckt,
da hatt´sie noch nicht einmal das abgeschreckt!

so eilte sie schnell zum Teiche dahin,
und zählte im Geiste schon ihren Gewinn.

Und als sie ihn sah, den verliebten Kleinen,
fing sie auch schon an zu weinen:

sie suche schon so lange Zeit vergebens
- den Prinz ihres Lebens!

Ob er vielleicht der Verwunschene sei
- ein Küsschen bringe die Wahrheit herbei!

Unser Frosch war nun so überglücklich,
dass er sie küsste - unverzüglich!

Doch als er dann die Augen aufschlug,
erkannte er nur noch Lug und Trug.

Ein Frosch war er noch immer,
doch war Alles noch viel schlimmer:

Vor ihm saß ´ne Kröte - fett
und die war überhaupt nicht nett!

So wurde die Prinzessin hart belehrt,
ihr Innerstes war nun nach Außen gekehrt.

Unserem Frosch allerdings, dem wurde gewahr,
wieviel süßer die kleine Fröschin doch war!

So hatten sie sich am Ende gefunden
- und blieben von nun an glücklich verbunden!

 

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