Astrid Jovanovic
Gefühle die nicht loslassen
Tränen fließen über dein Gesicht,
der Schleier der Tränen nimmt deiner Seele das Licht.
Du kannst nicht verstehen, warum das so ist,
weil Wut und Trauer die Seele auffrisst.
Du sehnst dich so sehr nach deiner Mutter Hand,
denn sie war dir stets nur liebevoll zugewandt.
Sie nahm den Schleier deiner Tränen stets fort
und nur manchmal da fiel auch ein böses Wort.
Zu Grabe getragen, in kalte Erde gesteckt,
das hat tausend Gefühle und Fragen in dir geweckt.
Zur Trauerfeier waren auch viele Leute da,
aber keiner von ihnen, deine fragenden Blicke sah.
Sie saßen und fraßen, waren glücklich dabei,
da tat deine Kinderseele wieder einen Schrei.
Den Anblick von ihnen konntest du nicht ertragen,
bist gegangen ohne ein Wort noch zu sagen.
Stumm bist du dann auch geworden,
dachtest nicht mehr an das Morgen.
Keiner war da, der sich Sorgen machte,
dass dieses Kind nun nicht mehr lachte.
Auch unbequem bist du dann noch geworden,
mit Alk und Tabletten, blieb der Kummer verborgen.
Die Lehrer, die Nachbarn und all die Verwandten,
sich plötzlich nun doch mit Worten zuwandten.
Die Schule schafft die doch sowieso nicht.
Die?, die landet vor Gericht.
So sprachen sie mit ihrem wahren Gesicht,
du fielst dabei eigentlich nicht ins Gewicht.
Menschen zu treten, die am Boden liegen,
heißt doch schließlich, ja ich werde siegen.
Ganz egal, ob´s ein Kind ist, ob´s Frau oder Mann
Haupsache, dass man mal zutreten kann.
So ist es, so bleibt es, wird immer so sein,
Probleme von anderen?, mensch misch dich nicht ein.
Schau lieber schnell weg und schließ dich schnell ein,
und lass es stets das Problem der anderen sein.
Astrid
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.09.2003.
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