Claudia Wolf
Altweibersommer
Wenn alle Stare gen Süden geflogen,
Heuballen zu Scheunenluken hochgehoben,
Bären zur Winterruh sich begeben,
Drachen in Apfelbäumen weiterleben,
Eichhörnchen Eckern vom Boden aufklauben
und Wolken die Sonne der Wärme berauben,
Blätter sich färben und zur Erde schweben,
Pilze und Moos ihren Duft abgeben,
Nebelschwaden vom Boden aufsteigen
und Tage sich schneller zu Ende neigen.
Wenn Schals, Handschuh und Bommelmützen
die Kinder vor strömenden Regen beschützen,
wenn abgeerntete Felder trostlos erscheinen
und kahle Bäume im Wind leise weinen,
wenn Spinnennetze am Wegrand gewoben
und Windbö`n einzelne Dächer abgehoben,
der Himmel nur grau in grau erklungen
Gummistiefel über Pfützen gesprungen,
Das Erntedankfest noch nicht verronnen
Dann
- ist Altweibersommer –
Der Herbst hat begonnen
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Claudia Wolf, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.09.2003.
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