Karl-Heinz Fricke

Enttäuschte Hoffnungen

In der Teestube von Mutter Henke
tuschelten sie und sponnen Ränke.
Der Grund dafür Nachbar Gustav Krause,
der seit drei Monaten war zu Hause.

Endlich mit seiner verdienten Rente
Gustav nicht einen Tag verpennte.
Seit Jahren schon mutterseelen allein,
wollte er nicht mehr gebunden sein.

Es schien, dass er durchaus kein Eremit,
er brachte oftmals ein Fräulein mit,
das er sicher aufgegabelt hat,
wenn er zurückkehrte aus der Stadt.

Sie beobachteten stets Gustavs Haus,
und siehe das Fräulein kam heraus,
nachdem eine Stunde vergangen war.
Was da geschehen war, ist doch klar.

Die Jungfern und Witwen waren empört,
fanden sein Benehmen unerhört.
Unter ihnen besonders jene,
denen er lächelnd gezeigt die Zähne.

Die nach mehreren unnütz' Versuchen
ihn geladen zu Tee und Kuchen.
Jetzt brachte er heim ein junges Ding,
dem es sicher um Bezahlung ging.

Wahrscheinlich eine Prostituierte,
und dieser Mann sich nicht genierte,
dieses Flittchen einfach heim zubringen,
wohl nicht, um ihm etwas vorzusingen.

An den Fenstern stehen sie und gaffen
und wissen nicht, wie sie es schaffen,
zu enden das offene Ärgernis,
das sie aus ihren Träumen riss.

Die Weiber beratschlagten hin und her,
ob gesetzlich was zu machen wär.
Sie gingen gemeinsam zur Polizei
und erfuhren, dass alles harmlos sei.

Denn Gustav hatte sich bereits beklagt
und den Ordnungshütern gesagt,
dass die Masseuse Fräulein Landelt,
ihn jeden zweiten Tag behandelt. 

Karl-Heinz Fricke  26.5.2010

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