August Sonnenfisch
Die Kinder des Krieges
Weltkriegswahnwitz! Die
apokalyptischen
Eruptionen des Krieges
bemächtigen sich
der in diesen Wirren Geborenen:
der Seelen und
der Leiber der Kinder!
In die Tiefe ihrer sich
erst bildenden
Herzen flutet
die Kriegsnot ihrer Mütter:
deren Verzweifelung,
deren Panik.
So usurpiert die eigene Mutter die
Räume der sich
bildenden
kindlichen Seele!
In den Tiefen ihrer kindlichen
Herzen brennt die Absenz
ihrer mordenden
und gemordeten Väter.
Von denen nur die Fotos
auf den Nacht-
tischen noch stehen!
In den Tiefen ihrer kleinen Herzen
wüten die Feuerbrünste
infernalischer
Bomber, dröhnt
der Donner diabolischer
Geschosse!
*
In frevelhafter Verkehrung
der Schöpfung,
katapultiert der Krieg seine
Kinder in die
Elternschaft
für die eigenen Eltern:
Ihre inneren
sich erst bildenden Räume
okkupiert
von der eigenen Mutter,
okkupiert
von dem eigenen Vater!
In ihrem kindlichen
Gemüt
lodert
die Kriegsnot der
eigenen Eltern!
Wodurch die Kriegsnot der
Erwachsenen
gelindert.
*
Die Welt verleugnet
diesen Frevel
bis auf
den heutigen Tag!
Doch etliche der Kriegeskinder
erforschen und
erforschen
am eigenen Leib
und in der eigenen Seele
die Tragödie,
die geschehen:
sie durchleiden das Leid ihres
vergewaltigten
inneren Kindes!
Sie wüten und weinen mit ihm!
Sie beben und zittern
in seinem Schmerz!
Und als Mitfühlende
umarmen
sie ihr
inneres Kind des Krieges!
Hier erst heilt
das anscheinend Unheilbare!
*
Aus einem symbiotisch
kanibalischen WIR
gilt es, sich selbst
zu erschaffen,
in vielen Schöpfungsakten
zu erschaffen.
Und in solchem Schaffen
dann das Licht
zu finden
des göttlichen Seinsgrundes
in sich uns.
(c) August Sonnenfisch, 3. Februar 1996 ff
Siehe dazu auch das Sonnenfisch-Gedicht:
"Die Kinder des Krieges - usurpiert von den eigenen Eltern"
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.05.2010.
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