Morgens um 4:30 Uhr geht der Wecker,
täglich um die gleiche Zeit,
egal bei welchem Wetter,
er muss raus,
denn von ihm wird die Post verteilt.
Seinen Handkarren voll beladen,
den schiebt er vor sich her,
bis zu 12 Kilometer muss er jeden Tag laufen,
denn groß ist sein Bezirk.
Seine eingereichten Urlaubstage,
die genehmigt man ihm nicht,
von seinem Vorgesetzten bekommt er stattdessen zu hören,
es fehlt an Personal, Urlaub gibt es nicht.
So geht es ständig weiter,
aufzumucken getraut er sich nicht,
zuverlässig, flink und fleißig,
verteilt er kleine Päckchen, Wurfsendungen und die Post.
Sein Zeitvertrag wird verlängert,
nach Ablauf noch zwei Verlängerungen dazu,
jetzt hätte eigentlich ein Festvertrag folgen müssen,
aber am Ende des Monats ist für ihn,
plötzlich Schluss.
Man setzt ihn vor die Türe,
obwohl es fehlt an Personal,
stattdessen muss er den Kollegen einarbeiten,
auch dieser ist mit einem Zeitvertrag.
So spielt man mit den Menschen,
das persönliche Schicksal keinen berührt,
denn Zeitverträge kann der Arbeitgeber zur jeder Zeit beenden,
in der heutigen Zeit,
eine sehr beliebte und auch gängige Personalpolitik.
©01. Juni 2010 M. G-K
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.06.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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