Lisa Nicolis
Dreikäsehochs Sorgen
Die Wolken fallen tropfenschwer zur Erde,
sie sickern in die sonn’gestemmten
Ritze.
Der Boden fängt es durstig auf, das Strömen,
und dampfend weicht die angestaute Hitze.
Der Sturm ist jetzt vorbei, die Luft ist klarer.
Der Regen liegt als Duft noch auf den Gärten.
Die Menschen trau’n sich
wieder aus den Häusern,
um all den wüsten Schaden zu bewerten.
Im Hof, auf dem Asphalt, ganz selbstverständlich,
sich Pfützen nehmen Zeit nach all dem Rinnen
und ruhen wie zerstreute Spiegelscherben.
Die Wolkenfetzen spiegeln sich nur drinnen.
Dreikäsehoch steht still am Rand der Pfütze,
bestaunt das Stückchen Himmel vor den Füßen.
"Ach Mama, bitte komm doch nicht so nahe,
du könntest reinfallen und in den Himmel
fließen!"
© Lisa Nicolis
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.06.2010.
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