Andreas Gritsch
Ballade vom Trübsinn
Gerhard blickte durch tausend Fenster
niemals fand er dunkle Gespenster
ewig nur Schatten in grauen Zellen
Gerhard blickte durch tausend Fenster
dies Leben bot scheinbar keine Gefahr
Gerhard blickte durch tausend Fenster
jede Suche trieb ihn in`s Gewahr
wohl selbst den alten Trübsinn zu fällen
Gerhard blickte durch tausend Fenster
niemals fand er dunkle Gespenster
Bei kalter Nacht in bunter Scheibe
rückte eine Figur zu Leibe
Gerhard befand sich noch nicht in Träumen
bei dunkler Nacht in bunter Scheibe
doch befahl die Gestalt sein Erwachen
bei dunkler Nacht in bunter Scheibe
im Schlund vergärt durch stilles Lachen
um friedlich über Gitter zu schäumen
bei dunkler Nacht in bunter Scheibe
rückte eine Figur zu Leibe
Einer zog den andern als Transport
in Wolken durch Mondenlicht hinfort
aus freiem Fall der gemeinsamen Sicht
zog einer den andern als Transport
um nicht alles gründlich zu vergessen
zog einer den andern als Transport
und ließ Vergängliches bemessen
bevor jener Wunsch lebendig zerbricht
zog einer den andern als Transport
in Wolken durch Mondenlicht hinfort
Gerhard wurde nie mehr gesehen
er schien in sich selbst zu vergehen
weil dies Wesen nur aus Schimmer bestand
wurde Gerhard nie mehr gesehen
doch sein Anblick bleibt an manchem Fenster
und Gerhard war darin gesehen
im Bildnis tausender Gespenster
kalt aus der Ferne im Nebelgewand
Gerhard hat sich selbst nie gesehen
er schien in sich selbst zu vergehen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.06.2010.
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