Ingrid Lehmann
Träume der Menschheit
So ging dein Traum:
Du, im Sog
von Jahrmillionen flockenleicht
hafeneinwärts getrieben
Über dir, unter dir Himmel
und Acheron öffnen sich leise,
umwerben dich:
Ruhig wandelnde, ruhmreiche
Schatten
Eurydikes Liebreiz, Orpheus' Gesang...
Sphärengestaffelt
hoch droben: Rubensengel,
jubelnde Chöre,
Maria strahlenreich*
Hauch
haftenden Ewigkeitsglanzes
am eigenen
zerknitterten Seelenkleid
Du solltest wählen:
Hast die heidnische Münze poliert...
Dein kokettestes Lächeln
für Charon,
greisen Fährmann, probiert
sagtest, du wolltest nicht lügen,
wolltest
ohne duftenden Flieder,
ohne Amseln,
die im Schwarz ihres Erdgefieders
lautstark sekundieren,
nicht jubilieren...
*
* Goethe, Faust II
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.06.2010.
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