Roland Drinhaus

moderner Sklavenhandel

 

Harte Arbeit, knapper Lohn;

wer es tut, verdient nur Hohn.

Armes Deutschland, sieh dich um,

die armen Bürger sind nicht dumm.

Drehst du nicht am Lohnniveau,

wird dein Volk auch nicht mehr froh.

Sklavenhandel Zeitarbeit,

schaff sie ab.... und werd gescheit.

 

Tut mir Leid, ich kann nur lachen,

wollen sie dir glaubhaft machen,

das durch Arbeit, Müh und Schweiss,

dir Wohlstand winkt für deinen Fleiß.

Man macht dafür einen Vertrag,

vergleichbar mit ner Partie Schach,

mit einem Dschungel Paragraphen,

die im Kleingedruckten schlafen.

Wehedann sie sind geweckt

und aktiviert damits bezweckt,

der armen Sau so im bequemen,

auch noch sein letztes Hemd zu nehmen.

 

Rechtlos? Furchtlos? Sind wir nicht.

Steh auf, geschundne Unterschicht.

Setz ein dich für Gerechtigkeit,

der Lohn dafür, der ist nicht weit.

Die Oberschicht sieht nur Profit

und glaubt die Armen merkens nicht

und schuften für den Hungerlohn,

in frühren Zeiten gabs das schon.

 

Ich rufe auf, es zu verbieten,

Arbeitskräfte zu vermieten.

Was man vermietet, ist nur "Sache",

über die man herzlich lache.

Leuts ich hab das mitgemacht

und anfangs positiv gedacht,

jedoch ich merkte irgendwann,

Recht hat nur der, der zahlen kann.

Deswegen ist es an der Zeit,

das man es kundtut weit und breit.

 

Was schlecht bezahlt ist Mindestlohn,

zuviele sind betroffen schon.

Die Schere zwischen arm und reich,

entwickelt sich ner Schranke gleich

und wirds erhöht dann in Prozent,

bemerkt mans unten nur mit Cent.

Schlägt man dasselbe oben auf,

dann kommen viele Euros raus,

mit denen dann die Selbstgerechten,

die Unterschicht nur weiterknechten.

 

 

Anmerkung: So, das musste jetzt mal raus. In Zeiten in denen man Krankmeldungen nur noch mit Einschreiben (der Kranke kann es nicht persönlich abgeben)

versenden soll, damit man die Krankheit später auch "nachweisbar" macht, in Zeiten, in denen Worte nichts mehr gelten, wenn man Fahrtkosten nur noch mit seitenlangen Verträgen dingfest macht, in solchen Zeiten entwickelt sich ein betriebliches Miteinander hin zu einem bürokratischen Scheusal.

Ich kann noch viele weitere Beispiele angeben. Es mag Ausnahmen bei einzelnen (kleinen) Zeitarbeitsfirmen geben (ganz wenige). Der ausgebeuteten Mehrheit aber ist damit nicht geholfen. 

Die Mindestlöhne in Zeitarbeitsfirmen sind inzwischen so gering, das selbst Singles wie ich, auf aufstockende AlG II Leistungen angewiesen wären und somit die Zeitarbeitsfirmen nachweislich so stellen, das diese Arbeitnehmer von ihnen sogar auf Kosten der Allgemeinheit ausgenommen werden.

Obwohl ich diese Umstände kannte und das Sozialamt informierte, mich nicht im Mindestlohnsegment des Produktionshelfers weiterzuvermitteln (ich bin gelernter Facharbeiter), wurde ich gerade in diesem Segment gezwungen, die Arbeit anzunehmen. Nunja, mein Auto ist inzwischen Schrott und das Sozialamt hat mich wieder. Zum Wohle der Erfolgsstatistik, die drei Monate lang durch die "erfolgreiche" Weitervermttlung etwas besser ausgesehen hat. 







 
  



 

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