Jennifer Niemann

Mein Hund Robby

Da haben wir mal nicht aufgepasst

und haben den Moment verpasst.

Schon war unsre Katja trächtig

und der Welpe gedieh prächtig.

Kurz drauf war der Kleine da,

wie ein Seehund lag er da.

So feucht und winzig klein

und er war ganz allein.

 

Robby (wie Seehund) heißt unser Kleiner.

Wir hatten Glück, denn es war nur einer.

Genau wie ich als Einzelkind geboren,

hat er mich zur Schwester auserkoren.

Robby war und ist mein bester Freund.

Er war lange Zeit auch mein einziger Freund.

 

Robby ist mein kleines Glück,

bringt Hoffnung und Leben zurück.

Er bringt mir Trost, ist für mich da,

wenn ich einsam bin, ist er mir nah.

Egal wohin die Reise ging,

ohne Robby wär's ein Ding.

Natürlich wurde er mitgenommen,

denn mit ihm war viel gewonnen.

Jeder Spaziergang hat Spaß gemacht,

gekuschelt wurde jede Nacht.

Ohne letztes Streicheln am Bett,

war mein Robby abends nicht nett.

 

Ein guter Freund muss nicht immer ein Mensch sein.

Denn auch ein Hund lässt dich niemals allein.

Seht nur mich und meinen Hund Robby an.

Zwischen uns ist etwas, das keiner sonst verstehen kann.

Wie sind Freunde, wie Geschwister sogar,

nur habe ich viel weniger Haar.

Er kann nicht reden, doch er versteht.

Und wie schnell doch die Zeit vergeht.

 

Ein Hund im Garten,

was will man erwarten?

Nichts als Dummheiten

will er verbreiten.

Robby ist ein pfiffiger Hund

und ein Rüde, ein guter Grund.

Wild, verspielt, zu Streichen bereit.

Zum Ausruhen bleibt da nur wenig Zeit.

 

Die meisten Hunde liegen auf Decken,

doch unser Robby lässt sich nicht necken.

Er schläft lieber im Hundekorb drin,

also stellt man ihn einen Korbsessel hin.

Zwar ist der für uns Menschen gedacht,

doch unserm Robby hat das nichts gemacht.

Im Gegenteil, denn unser Geruch hängt darin,

und nur deshalb liegt er so gerne drin.

Er ist ein Schelm, wie er im Buche steht.

Und kein einziger Tag vergeht,

ohne dass er uns zum Lachen bringt.

Und hat er wieder was angestellt,

sich unser Leben wieder erhellt.

Böse sein kann man ihm wirklich nicht,

schaut man doch nur in das süße Gesicht.

Ein kleiner Blick und das Herz schmilzt dahin,

da ist wirklich kein Platz für Ärger mehr drin.

Diesen Blick hat ein Hund als Welpe schon drin

und jeder Mensch schmilzt dabei nur so dahin.

Als dann der Sessel nicht mehr war,

musste etwas anderes her.

So wurde die alte Wäschewanne

Zum Bettchen, für den kleinen Manne.

Es brauchte nur ein paar Hundedecken,

um den Boden zu bedecken.

Schon war das neue Bett angenommen.

 

Hinter dem Korbstuhl mit orangenen Decken

Kann er sich beim Spielen sehr gut verstecken.

Er lugt dann nur noch gerad drum herum,

zum wieder rauskommen, fehlt ihm der Mumm.

Schaut nur ganz schelmisch einen an,

als ob man irgendetwas dafür kann.

Er wollte spielen, fing an zu jagen,

denn mein Kitzelakt wollte ihm nicht behagen.

Und als ich ihn rufe mit verspielter Stimme,

erhebt auch er bloß seine Stimme.

Er kläfft mich an, ich solle doch kommen.

Er tut scheinheilig und spielt den Frommen.

Gut verborgen und unerreichbar verdeckt,

glaubt er, er sei sicher und gut versteckt.

Manchmal schimpfte Robby mich auch mal aus

und trieb mich spielerisch kläffend hinaus.

Er war der Meister, der Leiter im Spiel.

Ich war nur Spieler, so lautete der Deal.

Und wenn ich meine Regeln wollte,

ich nach dem Schimpfen doch nur schmollte.

So war er eben, ein kleiner Kläffer

doch er hatte beim Spielen richtig Pfeffer.

 

Eine Decke für unseren Robby gibt’s hier,

so schläft gemütlich jedes Tier.

Doch Robby bevorzugt einen Korb zum Einrollen,

doch weil es nicht die Körbe mit Wäsche sein sollen,

braucht er nen Korb für sich ganz allein.

So bleibt die saubere Wäsche auch rein.

Außerdem bleibt sie ordentlich gefaltet,

und nicht verknubbelt, wenn Robby waltet.

Wenn man genau hinsieht, kann man es seh’n

Auf verknubbelte Decken scheint er zu steh’n.

 

Im Dezember 2008 war die Zeit gekommen.

Nun wurde auch von Robby Abschied genommen.

Für mich brach eine Welt zusammen,

alles verbrennt, es steht alles in Flammen.

 

Leb wohl, mein lange Zeit einziger Freund. 

Ein Gedicht als Erinnerung an meinen lieben Hund und einen guten Freund, Sohn unserer Hündin Katja, über die ich auch ein Gedicht verfasste. Ich hoffe, dass aus dem Gedicht klar wird, wie sehr ich an diesem süßen Strubbelhund gehangen habe und weshalb er einfach zum Liebhaben war. Er war für mich wie ein kleiner Bruder.Jennifer Niemann, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.06.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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