Svenja Fischer
Wahnsinn und Quelle
Des Wahnsinns Antlitz
ich hab es geseh´n,
er stand an meiner Schwelle.
Ängstlich, zitternd
bat ich ihn zu geh´n,
er sagte:Suche die Quelle.
So suchte ich sie
und kam nicht zur Ruh.
Sie hatte sich gut versteckt.
Schwarze Leere,
so tief immerzu.
Mit Schmerzen hielt sie sich verdeckt.
Die Angst war so groß.
Der Schmerz schien endlos,
hinter ihm musste sie sein.
Wahnsinns Quelle.
Es schien aussichtslos.
Ihre Spuren unsichtbar fein.
Ich tat einen Schritt
zu ihrem Versteck
und klopfte an Schmerzens Tür.
Quelle fiel,
vor mir in den Dreck.
Sie bat,dass ich sie nicht berühr´.
Ich wusste nicht recht,
so tief in mir drin,
hatte ich sie gefunden.
Quelle sprach nun:
Der versteckte Sinn,
ich füge dir deine Wunden.
Du hast mich entdeckt,
so schwer es auch war,
das Schlimmste musst du übersteh´n!
So fuhr sie fort:
Ist dir jenes klar,
dann wird auch der Wahnsinn geh´n.
Mein Kind,sagte sie,
es tut mir so leid.
Niemand konnte dich schützen.
Grausam ist es,
mach dich jetzt bereit,
der Schmerz wird nun tiefer sitzen.
Ihre letzten Worte,
das Seelenbild klar.
Die kindliche Unschuld,
sie ward nur ein Jahr.
Vorheriger TitelNächster TitelManchmal ist der Weg durch die Dunkelheit lang,aber irgendwo wartet das Licht auf jeden von uns.Svenja Fischer, Anmerkung zum Gedicht
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Svenja Fischer).
Der Beitrag wurde von Svenja Fischer auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.10.2003.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).