Christina Wolf
Am Ende
Da sitzt er nun der arme Tropf,
kein Geld doch ziemlich lang sein Zopf,
geknotet eng, so wie sein Leben,
hatte kein Glück, viel ging daneben.
Die Straße nun sein Freund, sein Feind,
um sich herum nur Traurigkeit,
ratlos senkt er seinen Blick,
Menschen gehen vorbei, schauen nicht zurück.
Der Hunger quält oft seinen Bauch,
der Lebenswille fehlt ihm auch.
So manche Nacht zittert die Angst,
das Ende naht, den Tod erlangst?
In seinem Kopf, da spielt sich ab,
all die Vergangenheit, als er noch satt,
die Arbeit war perfekt, das Geld,
von heut auf morgen das Aus sich sellt.
Die Seele weint, das Herz ward`stumm
und auch die Liebe nahm´s ihm krumm,
bist du nicht mehr ein Mann von Welt,
sich alles gegen dich dann stellt.
So mancher Albtraum plagte ihn,
das Dunkel nur noch schwarz erschien,
die Träume flossen ihm ins Blut,
wann wird mein Leben wieder gut?
In seinem tiefsten traurig Leid,
ein kleines Mädchen stellt sich breit
vor ihn, der auf `ner Bank still saß,
gab ihm die Brezel, die es grad aß.
Verlegen dankte er, ein Lächeln,
die Kinderaugen strahlten, ließen vergessen,
für einen Augenblick den Schmerz,
ein freudig Stich in seinem Herz.
Die Mutter kam zu ihrem Kind,
das sprach: "nimm ihn mit geschwind,
er kann bei uns den Garten jäten,
kann bei uns schlafen, essen, reden!"
"Ach bitte Mama, sag doch ja,
solang fehlt mir schon der Papa,
der uns verließ vor langer Zeit,
er hat´s bestimmt schon sehr bereut!"
Sie sah ihr Kind an und verstand,
verzeihend reicht sie ihm die Hand,
mit bittren Tränen stand er auf,
gemeinsam gingen sie nach Haus.
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(c) Christina Wolf
08. 07. 2010
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.07.2010.
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