Anna-Luise Franke
Anhalten
Ich müsste einkaufen gehen oder meine Hausarbeit schreiben,
hab aber grade keine Lust, deshalb lass ich es bleiben
wart lieber auf das Telefon, na komm, klingel schon,
damit sich irgendwas bewegt
denn was wir hier tun, ist nicht von Belang
und was es wert wär, fangen wir nicht an
Nein, wir sagen uns bloß, wir sind beide noch jung,
hat es heut nicht geklappt, kümmern wir uns noch drum,
was du heut nicht verschläfst, kannst du morgen vertanzen,
Herz in der Hand und die Uhr steht den ganzen
Sommer lang
Die Zeit hält einfach an
Ich müsste jetzt nach dir greifen, nicht nach der Flasche Rum,
aber du bist zu nah dran, wir noch zu nüchtern, ich zu dumm,
und ich mach immer den Mund auf, aber die Worte kommen nicht raus
du guckst, als obs dir auch so geht
und was wir hier tun ist nicht von Belang
und das Warten auf Mut dauert zu lang
Und wir sagen uns bloß, wir sind beide noch jung,
hat es heut nicht geklappt, kümmern wir uns noch drum,
was du heut nicht verschläfst, kannst du morgen vertanzen,
Herz in der Hand und die Uhr steht den ganzen
Sommer lang
Die Zeit hält einfach an
Vielleicht hör ich Stimmen – oder hörst du sie auch?
Sie sagen: macht was! Los doch! Augen auf!
Wir sind wie in Gelee: alles klebt, nichts tut weh -
Noch ist ja nichts verpasst.
Aber was wir hier tun ist nicht von Belang
Das wissen wir beide und doch fangen wir nicht an
Nein wir sagen uns bloß, wir sind beide noch jung,
wird auch später so sein in der Erinnerung
dann ist alles ein Licht, ein Rausch und ein Glanz
gewesen, denn eines wurde nicht ganz
besser wär wir fang an
denn die Zeit hält nicht an
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.07.2010.
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