Ich brauche dich so sehr

Es ist aus.
Seit drei Monaten.
Ein heftiger Streit.
Dem mancher kleinere.
Voran gegangen war.
Sticheleien.
Schwehlende Konflikte.
Du hast mich vor die Tür gesetzt.
Schließlich.
Meine Sachen.
Die hast du mir nachgeworfen.
Verschwinde!
Hast du gerufen!
Verschwinde!
Komm ja nie zurück!
Ich will dich nicht mehr sehen!
Und ich war froh…
Immer zickiger.
Warst du geworden.
Launisch.
Gereizt.
Ich war froh.
Und fragte mich.
Was wohl in dich gefahren war…
Eine neue Wohnung.
Endlich wieder frei!
Neues Leben.
Neue Liebe…
Nicht wahr?

Heute sitze ich daheim.
Wütend.
Wütend auf mich selbst.
Ich weiß es.
Seit letzter Woche.
Du warst krank.
Eine Frauensache.
Ich dachte.
Du verweigerst dich mir.
Dabei hattest du Probleme…
Schmerzen.
Und neulich.
Da hat man dich operiert.
Wohl alles wieder im Lot…
Aber ich verstehe.
Ich verstehe endlich…
Selbstvorwürfe.
Ich peinige mich damit.
Pausenlos…
Ich habe dich nie gefragt.
Wie es dir geht.
Ich habe nie gemerkt.
Dass du leidest.
Ich habe nie gesehen.
Wie blass du geworden bist.
So blass…

Ich brauche dich.
Ich brauche dich so sehr.
Das habe ich begriffen.
Nach ein paar Affären.
Die nur meine Geilheit stillten.
Viel lieber.
Würde ich dich im Arm halten.
Schützen.
Stützen.
Und ich könnte warten.
So lange es nötig ist.
Bis du mir sagst.
Dass du mich wieder möchtest.
Mit Haut und Haaren.
Mich und meinen Körper…
Aber du rührst dich nicht.
Nein.
Du willst mich nicht sehen.
Du rufst nicht an.
Um zu reden.
Mit mir.
Und wenn ich mich melde.
Bei dir.
Dann hebst du nicht ab.
Und du rufst nicht zurück.
Du sehnst dich nicht nach mir.
Wahrscheinlich.
Tröstet dich ein anderer.
Nicht so blind.
Nicht so oberflächlich.
Wie ich…

Dabei brauche ich dich so sehr…

Vivienne
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