Karl-Heinz Fricke

Unvergessliche Rückreise

Entgegen dem besseren Wissen
in den sauren Apfel gebissen.
D'ran aufgestoßen für 'ne Weile,
jung hat das Leben keine Eile.

Ich schaute damals nicht mehr zurück
auf das verhinderte 'Lebensglück'.
Jedoch rasend schnell wurde mir klar.
dass ich eigentlich ein Glückspilz war.

Der Zug nach Köln stand schon bereit,
"mach es gut", dann war es soweit.
Ein letzter Wink als Abschiedsgruß,

das Leben weitergehen muss.

In Köln warteten viele stur
auf den Zug, der nach Dortmund fuhr.
Voll besetzt war er. als er kam,
ich es mir nicht zu Herzen nahm.

Ein Klofenster war mein Hoffen
und zum Glück stand eines offen.
Erst das Gepäck, ich hinterher,
ruck zuck ein Satz, es war nicht schwer.

Auch einen Sitzplatz hatte ich,
unjd vieles mehr brauchte ich nicht
für der Blase plötzlich Drücken,
denn ich saß bereits im Bücken.

Von Dortmund auch um Mitternacht
ging ostwärts nun die Menschenfracht.
Oktoberkühle hält gut wach,
schwupps war ich wieder auf dem Dach.

Ein Personenzug war's, oh Pein,

das würde kein Vergnügen sein,
weil nun einmal des Zuges Dach
ist sehr unbequem und nicht flach.

In Hannover angekommen,
war ich fürchterlich benommen.
Stieg von dem Dache wie im Tran
als hatte ich einen im Kran.

Nach Goslar nur ein Katzensprung,
den Bahnsteig in Erinnerung,
an dem ich ungeduldig stand
und keinen Platz im Zuge fand.

Der Zug nach Goslar war fast leer,
solch einen Umstand liebt man sehr,
und man empfindet es als Glück,
wenn man zu Hause ist zurück.

Die Fahrgäste sahen mich an
als sei Komisches an mir dran.
Zu Hause wurde mir dann klar,
was auf dem Dach geschehen war,

Hab' auf der Fahrt oftmals gespuckt
und stundenlang den Rauch geschluckt,
den die Lok fortwährend sandte,
deshalb niemand mich erkannte.

So wurd' schwarz wie ein Neger ich,
vielleicht hielt man als solchen mich.
Beendet war die Odyssey
und schnell vergessen Ach und Weh.

Karl-Heinz Fricke  5.8.2010

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