Inge Offermann
Rheinweg
Immer wieder tupft
hellgelbes Fingerkraut
die Graslandschaft
unter tief hängenden
Silberweiden.
Feindoldig verästeln sich
Blütenschirme des Holunders.
Mattes Licht auf Pappellaub,
Wasserlilienleuchten
im hohen Schilfwald.
Am Ufer ein
dichtes Geflecht
rosaroter und
gelber Platterbsen.
Jede Blüte erscheint
wie die Farblaune
eines Sommermalers.
Zart dagegen
die Fliedertöne
der Honigblumen,
tief der Purpur
der Flockenblumen,
umschleiert von
weißem und
gelbem Labkraut.
Blauer Natternkopf,
violetter Beinwell
und weißer Klee
vollenden das
blumige Uferbild
links und rechts
des Radweges.
Spatzen und Finken
picken nach Krumen,
ein Raubvogelschatten
huscht über den Fluss.
Gleichmäßig rauschen
Rheinwellen ans Gestade,
der Strom glänzt
in der Mittagssonne.
Schiffe kämpfen sich
mehr oder minder
beladen stromauf
mit reichlich Wellengang,
der sich dann am Ufer verliert.
Der Juninachmittag
spielt mit freundlichen
Sonntagsfarben.
Für mich mischt sich
ein Hauch Sehnsucht
nach dir in die
abschiedsbunte
Landschaft,
denn ich vermisse
dich seit Wochen.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.08.2010.
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