Inge Offermann

Am Bachufer

Storchschnabel
blaut im Rispengrün,
Blutweiderich fackelt
purpurn im Schilf,
wo der Fasan lockt.
Libellentanz
um Igelkolben.
Gilbweiderich
überzieht die Bachufer
mit Goldsternmatten.

Mückenspiel über
trägen Seerosenblättern,
noch schlummern
die weißen Knospen.
Blumenbunt reichen
Sommergärten
an den Wasserlauf.
Hier mischt sich
würziger Rauch
von Grillkohlen
mit dem Golddunst
eines Juniabends.

Ich sitze im Sand
und lege Kiesel
zu einer Spirale.
Verschiedenfarbige
Kiesel: weiße, graue,
rötliche und dunkle.
In die Spiralenmitte
setze ich Federn,
weiße Federn,
Taubenfedern,
Rabenfedern
und eine blaue.
Symbole für
Wolken, Himmel
Regen und Nacht.

Das Spiralenende
führt als Kieselband
zum Bachbett.
In den Bachgrund
mache ich
einen flachen
Fußabdruck.

Der Spiralenanfang
bedeutet den Beginn
unserer Bekanntschaft,
das Spiralenende
deinen Abschied.

Die Wellen verwischen
den Fußabdruck
so wie auch du
aus meinem Leben
spurlos verschwandest.
Danach pflücke ich
eine weiße Blüte des
Wasserhahnenfußes
und lasse sie langsam
bachabwärts treiben
so wie du einem
unbekannten Ziel
entgegen treibst.

Mit dieser Blüte
reist meine Liebe
zu dir ins Unbekannte.
Vielleicht spürst du sie
einen Augenblick lang.
Anschließend suche
ich mir einen Platz
im Schatten eines
Sommerholunders.
Dessen Dolden
verwandeln sich
in helle Wolken.
Auch meine Liebe
wird zum fliegenden
Wolkenherz
auf der Suche
nach dir im
weiten Blau.

© Inge Hornisch

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Der Weg eines ausgesiedelten Lehrerehepaars führte ab 1977 über Höhen und Tiefen. Die Erziehungsmethoden aus Ost und West prallten manchmal wie Feuer und Wasser aufeinander, und gaben uns Recht,dass ein Umdenken im Sinne einer Verbindung von positiven Elementen aus den beiden Schulsystemen aus West und Ost,erfolgen musste.Siehe Kindertagesstädten,ein entschlossenes Durchgreifen bei Jugendlichen, ohne Verletzung der Schülerwürde.Ein Geschichtsabriss aus der Sicht eines Volkskundlers.

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