Demian

Demian
Traum vom ganzen Menschen
bricht aus meinen Träumen heraus
und führt mich
zu meinem ganzen Selbst.
 
Und ich bin unterwegs
wie ein Schatten
die Lehren zu hören
die mein Blut in mir rauscht
aus der Urwelt
und lebe auch im andren
 
Und der Tod ist bitter
er schmeckt nach Geburt
 
So ziehe ich durch eine veränderte Stadt
durch helle und dunkle Gassen
ohne Heimat
und trage das Zeichen auf meiner Stirn
wie ein verdammter Schatten.
 
Ein Verhängnis ist in mir
in meiner Stimme
die aus mir herausbricht
voll Zuneigung und innerem Widerstreben.
 
In mir selbst ein Urtrieb lebte
ein Dämmern und ein Sterben
zu einer neugebornen Welt
die unser aller Schicksal ist
 
Ein Frauengesicht
mitten im Manne
ein zeitloses Schicksal
so steinern, uralt,
voll von unerhörtem Leben.
macht mich zum Beter
in einem Tempel
zu der Frau
mit engelhaften Zügen
Mutter und Geliebte
die über ihr Geschlecht erhaben
tauche ich in ihr Bildnis ein
und verwandle mich
in ihrem engelhaften Schoß
 
Eine Orgie
wie Dionysios,
entgrenzend und verwandelnd
aufhebend alle Schranken
im Chorgesang
zerstörend
die helllichte Welt
im  aufsteigenden Ur-Trieb
zu ihr.
 
Und mein Dämon.
kämpft sich
wie ein Vogel
aus dem Ei
ein neuer Mensch.
 
Nur sein Schicksal darf man wollen
sich selbst
im Traumbild
mit Evas unbekannten Zügen.
Und der Wille ist Zukunft.
 
Ich lag in einem Stall auf Stroh
in den Wolken war eine große Stadt zu sehen
ich höre ganz in mich hinein
und merke dass ich drinnen bin
wie in einem dunklen Spiegel
in dem die Schicksalsbilder leuchten.
 
So verwandle ich mich in meiner Neugeburt
dunkle Nacht der Seele
Mystagogie der Träume
erwachend zu neuem Leben
verwandelt im jüngsten Tag
der ohne Zeit und Ziel
nimmermehr vergehen mag...