Pierre-André Hentzien

Nur ich

Ich bin allein seit ewigen Zeiten, gefangen in der Einsamkeit.
Keine Engel, die mich leiten, durch des Nächtens Dunkelheit.

Sehnsucht wohl mein Herz umfängt,
umschließt es hart, der Folter gleich.
Mein Ach und Weh mich schwer bedrängt,
durchtrennt mein Herz mit einem Streich.

Scharf die Klinge, die mich schlägt,
die Hieb um Hieb mein‘ Seel‘ will teilen.
Nur wenig Widerstand sich regt -
mag mich das Schicksal schnell ereilen!

Der Tag ist leer, der mich empfing,
die Nacht voll Tränen, sternengleich.
Welch‘ Mühsal ist‘s, der ich verding,
die arm mich macht, nur wortenreich!?

Zu weit der Traum, den ich erblickt,
wohl nur erahnt, herbeigesehnt.
Wie oft mich wohl Gefühl verstrickt,
in Sorgen, die ich nie erwähnt‘?

Und suche ich Erinnerungen,
die von Schönheit, Frieden singen -
dann ist mir dies‘ niemals gelungen,
weil in mir Haß und Liebe ringen.

Sie ringen nur um meine Seele,
der der ich bin ist ihnen gleich -
und wenn ich auch die Jahre zähle;
mir ist nicht Höll‘, noch Himmelreich.

Ich werde wohl vergessen bleiben,
mir selber nur Gefährte sein,
nur durch mein eig’nes Leben treiben,
träumend hoffen, nicht groß, nur mein.

Doch solche Erkenntnis bleibt mir immer:
Daß ich der Einzige hier bin -
nichts ist so schlimm, oder gar schlimmer,
als dächte ich, ich hätt‘ kein‘ Sinn.

Und so gestärkt schreite ich weiter,
manchmal sehr langsam und manchmal schnell -
ob als Verlierer, traurig, heiter;
wer sonst, als ich, kann sein mein Quell?

Diese Erkenntnis läßt mich leben;
läßt mich auch träumen, sicherlich -
so lasse ich andere erstreben…
und ich erstrebe nur mein ICH…

© Copyright 15.06.1999 Pierre-André Hentzien.
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