Gerhild Decker

F r e i b i e r


Im Garten wird es langsam dunkel,
da hört man leise ein Gemunkel.
Ein Schneckerich zieht seine Bahn,
kommt freudig an ´nem Bierstand an.

Nach einem schrecklich heißen Tag
ist Bier genau das, was er mag.
Noch andre Schnecken kommen an,
der Bierdurst treibt auch sie voran.

Sie kriechen zielstrebig heran
und sind schon fast am Freibier dran,
da seh´n sie Igel Willi kommen,
der sie als Leibspeis´ will bekommen.

Schnell ziehn sie ihre Fühler ein,
verkriechen sich unter ´nem Stein.
Dort späh´n sie vorsichtig hervor,
ob ihre Spur sich gut verlor.

Der Willi möchte fast verzagen,
denn sehr laut knurrt bereits sein Magen.
Da wittert seine Kugelnas
etwas, das riecht nach Bier vom Fass.

Als er das Bier gleich drauf entdeckt,
hat er den Topf schnell ausgeschleckt.
Dass das des Guten war zu viel,
sagt ihm sofort ein arg Gefühl.

Die Beine wollen ihn nicht tragen,
spürt rebellieren auch den Magen.
Er torkelt gar, rollt auf den Rücken,
die Schnecken jubeln vor Entzücken!

Da sie vorm Igel sind gerettet,
haben sie gleich auch noch gewettet,
dass so ein Rausch sicher nicht lohnt
und prompt sich mit Salat belohnt.

Erstaunt ist Mensch am nächsten Tag,
da er es kaum zu fassen mag:
Salat und Bier sind weg, die Schnecken nicht,
drum endet nun auch mein schönes Gedicht.

(c) Gerhild Decker

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.09.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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