Wolfgang Völzke

Tod und Leben im Dutzend (1)

 


Wat mut, dat mut

 

Das ende, nun, das muß ja sein.

Ich gehe still ins kämmerlein,

das letzte, das für uns bestimmt,

weil es mir alle schmerzen nimmt,

die mir der korpus stets bereitet.

 

Und das, was immer mich begleitet,

das irren, suchen, unruhtreiben,

das darf nun fortan alles bleiben.

Das herz steht still, das hirn hat ruh,

der wille schweigt, die tür geht zu.

Und in dem großen weltenlauf

nimmt mich die erde wieder auf.

 

Ein kleines sandkorn trieb im wind:

einst war ich’s, bin’s nun wieder – kind.

 

 

(c) Wolfgang Völzke / 02-00

 

liebe freundinnen und freunde der poesie,
die nächsten zwölf gedichte, die ich hier einstellen will, sehe ich als autobiografisches projekt an. „Tod und leben im dutzend“ – so getitelt, will ich die sie zusammenfassen. Sechs mal habe ich den tod, sechs mal das leben als thema ausgewählt.

Das hat einen hintergrund, der auf das 2002 zurückgeht. Damals hatte ich eine herz-OP vor mir, und die ärzte machte keinen hehl daraus, daß meine chancen nur 50:50 standen. Ich sträubte mich lange gegen die OP, bis ich in einem arztbericht las, was ich nicht lesen sollte: „Lebenserwartung 15-18 Monate“. Natürlich gab ich mich nicht auf, aber in gewisser weise schloß ich doch mit dem leben ab. Und meldete mich zur OP an. Das alles spiegelte sich auch in gedichten wider.
Nach 6 stunden erwachte ich aus der narkose, das OP-ergebnis war halbwegs zufriedenstellend. Ich durfte, ich konnte weiterleben, sah aber das leben mit anderen augen. Auch das schlug sich in poetischen texten nieder.

Und nun reizt es mich, acht jahre später, diesen lebensabschnitt als kleines ganzes, quasi für sich, darzustellen. Wird manchem leser, mancher leserin zunächst „schrecklich“ vorkommen, ist aber ein innerer prozeß gewesen, der, trotz mancher abstriche, sich am ende positiv gestaltete.
Großen dank für Euer lesen – mit der bitte, nachzusinnen und positiven gewinn daraus zu ziehen.
Der alte wolf
Wolfgang Völzke, Anmerkung zum Gedicht

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Wolfgang Völzke).
Der Beitrag wurde von Wolfgang Völzke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.10.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Wolfgang Völzke als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Invulatus von Beate Puls



Anna, ein Findelkind, das mit viel Liebe von ihren Eltern aufgezogen wurde, wusste immer, dass sie anders war. Hunde und Katzen nahmen reißaus, wenn sie in der Nähe war. Sie erfreute sich nicht sonderlich vieler Freunde. Ihr ganzes Leben war sie auf der Suche nach sich selbst. Sie meinte die Bösen als Sanitäterin im Strafvollzug zu kennen. Frederick, ein neuer geheimnisvoller Vollzugsteilnehmer zeigt der jungen Frau, was sie für ein Wesen ist. Ein jagendes Wesen der Nacht, dazu da, um Vampiren und Werwölfen das Handwerk zu legen. Den bösen und abartigen Dämonen der Nacht Einhalt zu gebieten. Doch sollte sie das Wagnis eingehen?

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Autobiografisches" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Wolfgang Völzke

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Tschernobyl 2 von Wolfgang Völzke (Kritisches)
Gefallenes Mädchen im Glück von Edeltrud Wisser (Autobiografisches)
Für meinen lieben Dichterfreund Paul Uhl von Heideli . (Dankbarkeit)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen