Liebe Christiane, kleine Entscheidung, kleine Auswirkung, große Entscheidung, Massenaufstand, dachte ich gerade.
Und dann fiel mir eine Begebnheit ein, die sich hier vor ein paar Jahren in Hamm zugetragen hat.
Der Oberbürgermeister hatte mit dem Rat beschlossen den großen "Hammer Lippesee" zu bauen, umgeben von Sport und Freizeitcentern, aber auch von Hotels und vielen Freizeitangeboten um den Tourismus noch mehr anzulocken.
Man versprach sich davon 5000 neue Arbeitsplätze in Hamm, die den Verlust durch den Bergbau ersetzen sollte.
Doch hatte die Sache ein paar Haken, der Sportflugplatz sollte ein Stück verlegt, ein Naturschutzgebiet ersetzt werden und Anwohner sollten nach der Fertigstellung eine jährliche Kurtaxe zahlen um das Gebiet weiterhin nutzen zu können.
Es wurden Pläne gemacht, zahlreiche Architekten beauftragt, Plakate gedruckt...das ganze hat sehr viel Geld gekostet.....das die Stadt eigentlich garnicht hatte.
Mehr und mehr wurden Kritiken laut, und schließlich beschloss der Bürgermeister, dass es eine Volksabstimmung geben sollte, die so ähnlich wie eine normale Wahl abläuft. Also wurde die Wahl vorbereitet, Wahlzettel gedruckt, an alle Bürger verschickt....
lange Rede, kurzer Sinn...das Volk entschied sich gegen den See.
Eine Pleite für den Bürgermeister,
und letztlich auch für die Stadt, denn das ganze hat so viel Geld für "Nichts" verschlungen, das man woanders hätte sinnvoller einsetzen könnte.
Vielleicht hätte es in Stuttgart vorher besser auch eine Volksabstimmung geben sollen, dann wäre allen viel Ärger erspart geblieben.
So, dass ist jetzt aber arg lang geworden, wollte den Vergleich aber mal los werden.
Mit lieben Grüßen
Britta
Die Lilie18.10.2010
Liebe Christine, ein sehr gutes Gedicht von dir mit einem schönen Vergleich. Die Mitbestimmung ist nicht überall zu verwirklichen, aber in Stuttgart hätten die Entscheidungen früher erklärt werden müssen. Liebe Grüße Norbert
norbert wittke18.10.2010
Liebe Christiane,
Kinder sind heutzutage sehr verlangend. Es ist ein Zeichen des Wohlstandes. Ich verrate dir mal etwas aus meinen Kinderjahren. Das Goslarer Schützenfest ist das zweitgrößte in Niedersachsen und es dauert eine ganze Woche. Ich erinnere mich, dass mein Totalkapital 30 Pfennige waren. Das reichte nicht einmal für vier Karusselfahrten und andere Attraktionen.
Herzlich grüßt dich
Karl-Heinz
Goslar18.10.2010
Hallo Christine
Kommt mir trotz anderer Situation
sehr bekannt vor ,hab herzhaft gelacht .Hast du schön wieder gegeben.
Herzlichen Gruss von dat Luzy
lmayd18.10.2010
Ja Christiane, dies ist was ich heute als Antwort zu meinem Gedicht geschrieben habe. Du gehörst zum Kreis derer, die beglückend das Wort „Denken“ kennen!!! Diese Gedanken habe ich zu gerne gelesen und ja, in einer Demokratie kann man über alles schreiben! Bei allem muss auch ich sagen, hier ist zu vieles verpennt worden und wo auch immer der Hund begraben ist – Volksentscheid könnte Sinn machen!!! Euch beiden nach Hamburg viele liebe Grüße
Franz
*War auch mit dem Sackbahnhof zufrieden – habe doch immer eines. Zeit!!!
FranzB19.10.2010
... und wirklich ganz tagesaktuell umgesetzt, liebe Christiane. Gefiel RT, der freundlich grüßt.
rainer19.10.2010
Liebe Christiane, zur Stuttgart-21-Demokratie fand ich in DIE ZEIT (Nr. 39) vom 23.9.10:
"In der Sitzung des Stuttgarter Gemeinderates vom 4. Oktober 2007 bittet der Grünen-Stadtrat Werner Wölfle den OB Schuster eindringlich "mit der Unterschrift unter die Verträge zu S 21 zu warten, bis klar ist, ob es zu einem Bürgerentscheid kommt". Dennoch unterschreibt OB Schuster am nächsten Tag.
Dabei steht der OB nicht mal unter Zeitdruck: Bund, Land und Bahn geben ihre Unterschrift erst eineinhalb Jahre später. Als die Aktivisten schließlich mehr als 60 000 Stimmen zusammenhaben, 40 000 mehr als notwendig, nützt das nichts mehr. Das Verwaltungsgericht erklärt das Bürgerbegehren für unzulässig, da bereits "rechtlich bindende Verträge" vorlägen. Schuster hat mit seiner Unterschrift frühzeitig Fakten geschaffen. Einen "Bauerntrick" nennt das der Journalist Bruno Bienzle, der 26 Jahre lang das Lokalressort der Stuttgarter Nachrichten leitete ... Dieses Geschehen und zahlreiche andere Fakten ergeben ein Bild, das von einer Ignoranz der Mächtigen zeugt, die an alles dachten und dabei einen vergaßen:
den Bürger ..."
Und laut Urteil des BVerfG vom 14.5.1985
(zu den Brokdorf-Demonstrationen) müsse die Willensbildung "vom Volk zu den Staatsorganen verlaufen und nicht umgekehrt":
"das Recht des Bürgers auf Teilhabe an der politischen Willensbildung äußere sich nicht nur in der Stimmabgabe bei Wahlen, sondern auch in der Einflußnahme auf den ständigen Prozeß der politischen Meinungsbildung, die sich in einem demokratischen Staatswesen frei, offen, unreglementiert und grundsätzlich staatsfrei ... vollziehen müsse."
Herzlich: der August
Sonnenfisch19.10.2010
Liebe Christiane, früh übt sich, was ein Demokrat werden will!
Pfefferspray, Wasserwerfer und Gummiknüppel begleiten seinen Weg...
Herzlich, Heino.
hsues19.10.2010