Ingo Baumgartner
Am Leopoldskroner Weiher zu später Stunde
Die Enten verschnattern die letzten Sekunden,
der Schwan beugt den Hals, steckt den Kopf ins Gefieder.
Die Fledermaus dreht erste Aufwärmerunden,
der Wind singt im Weidenlaub schaurige Lieder.
Kein Fischer, kein Wandrer - man meidet im Dunkel
den Weiher, es könnte ja Arges geschehen,
denn lang schon verbreitet sich Haarsträubgemunkel,
des Nachts würden Trolle aus Nebel entstehen.
Und wirklich, die Wolken verbrennen in Gluten,
sie senken sich drohend, verschlingen die Hügel.
Die Fischritter steigen aus pechschwarzen Fluten
mit Schwaden verschnaubenden Hechten am Zügel.
Komm mit, ruft der Kauz aus den Nadelholzzweigen,
verleitet die Taube zu nächtlichem Klagen.
Sind's Hausgeister, die dort dem Prunkschloss entsteigen,
wer würde sich sonst in das Schauerreich wagen?
Die Holzbank wird kälter, sie reißt mich aus schlimmen
beklemmenden Träumen, ich fühl mich nicht sicher.
So eil ich nach Hause, von tausenden Stimmen
vernehme ich Angsthas gefolgt von Gekicher.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.11.2010.
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