Karl-Heinz Fricke
Traktor und Fahrrad
Drei Söhne hatte der Bauer Kleckse,
der Jüngste von ihnen war erst sechse.
Der Zweite, sechzehn Jahr, hieß Waldemar,
und Rudi zählte stolze achtzehn Jahr.
Alle mussten schwer schuften auf dem Feld,
als Lohn gab es ein karges Taschengeld.
Der Traktor ist nicht billig gewesen,
Geld dafür wurd' zusammengelesen.
Rudi hatte ein Auto bekommen,
das war auch noch dazugekommen.
Waldi fuhr auf einem Moped herum,
und Maxe, der Kleine, schaute nur dumm.
Ein rotes Fahrrad war sein großes Wunsch,
seit Monaten zog er schon einen Flunsch.
Dedm Vater klagte er täglich sein Leid,
der sagte nur immer: "Gib mir doch Zeit.
Der Traktor ist dazwischen gekommen,
du wirst dein Fahrrad bald bekommen !"
Missmutig ging der Junge übern Hof,
das Ganze war übertrieben und doof.
Der Hahn hatte 'ne Henne bestiegen,
Maxe ließ alles stehen und liegen,
und er trat dem Gockel hart ins Gesäß,
das Tier bei der Arbeit fand es ungemäß.
Gar wütend sah der Hahn den Jungen an,
unverständlich, wie man so was tun kann.
Doch ernsthaft sagte ihm Maxe darauf:
"Bis der Traktor bezahlt ist, läufst du auch !"
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.11.2010.
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