Silvia Pree

Sonntagnacht

Es ist schon spät.

Ich bin müde.

Und ich friere ein wenig.

Draußen ist es stockdunkel.

Nur ein einsames Fenster.

Erleuchtet.

Die Straßenbahn fährt vorbei.

Ich trinke Tee.

Die Katze.

Sie reibt sich an mir.

Heischt nach Aufmerksamkeit.

Springt auf meinen Schoß.

Stubst mich mit der Nase an.

Schmiegt sich an meine Schulter...

Was täte ich ohne sie?

Meine Samtpfote...

Ich rühre in der Tasse.

Ein schönes Wochenende.

Es klingt aus.

Bald ist Mitternacht.

Und ich werde schlafen gehen...

Kostbare Momente.

Lachen.

Fröhliches Lachen.

Der Mensch braucht das.

Ab und an...

 

Mein Lachen.

Es war gestorben.

In den letzten Jahren.

Ein steter Kampf.

Tag für Tag.

Ohne ein paar Menschen.

An der Seite.

Wäre ich vielleicht zerbrochen.

Früher oder später.

Aber ich sprang.

Aus dem entgleisten Zug.

Als es gerade noch ging.

Und landete sanft.

Unerwartet sanft.

Auch wenn man mir noch.

Knüppel nachwarf.

Und Steine.

Das muss wohl so sein...

Manche können nicht anders...

Was soll's!

Denke ich mir.

Recht friedlich.

Für meine Verhältnisse.

Ich bin wohl zu müde.

Wahrscheinlich.

Für Zynismus.

Oder lauten Unmut.

Und die Leute.

Die mir das angetan haben.

Sie werden es nicht begreifen.

Nie...

 

Ich denke an das Wochenende.

Reflektiere.

Lächelnden Gesichts.

Es tut gut.

Den Alltag hinter sich zu lassen.

Wenn man sich versteht.

Oft auch wortlos.

Wenn man sich nicht verzettelt.

In Banalitäten.

Oder Kleinigkeiten.

Da sein.

Füreinander.

Sich Stütze und Schild sein.

In einem.

Und das sehen.

Und genießen.

Was ist.

Das Unerreichbare.

Wird zur Last.

Wenn man ihm nachjagt.

Wider besseren Wissens.

Es gibt nur ein Wort.

Dass diese Tage umschreibt.

Glück.

Einfach Glück.

Genaus so.

Wie es ist.

Und davon zehre ich.

Wenn die Sonne nicht scheint.

Und der Novembernebel.

Über dem Land liegt...

 

 

Vivienne
www.aus-den-tiefen-meiner-seele.com

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.11.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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