Martina Stabauer
Damals im Herbst!
Ich blicke in deine kristallblauen Augen,
und streiche über dein kastanienbraunes Haar.
Mit Tränen in den Augen, denke ich zurück,
an unser gemeinsames, wunderschönes Jahr.
Ich fühle wie deine kalten, zarten Hände zittern,
während der Herbstwind um uns weht,
als würde er sich, wie ein Schutz um uns legen,
damit dieser letzte, gemeinsame Moment,
mit dir, nie vergeht.
Feuchter Herbsttau, breitet sich auf deinem,
beinahe erstarrten, Körper aus,
und ich halte deine Hand noch fester,
du weißt, dass ich dich noch länger brauch.
Genau hier, an diesem wundervollen Ort,
im Herbst, haben wir uns kennen und lieben gelernt,
und der Tod war noch so weit entfernt.
Die bunten Blätter fallen,
deine Augen schließen sich immer mehr.
Ich kann in weiter Ferne, den alten Kastanienbaum
wieder erkennen, wo wir uns damals,
in den Armen lagen, und den Herbst,
immer mehr haben kommen sehen.
Du willst mir ein letztes Mal etwas sagen,
es gelingt dir nicht.
Meine Lippen auf deine, das ist das Letzte
was du spürst, und das letzte Mal,
dass du mich berührst.
Dein Haar ist vom Tau verklebt, und nass.
Ein Ahornblatt hat sich darin verfangen.
Ich nehme es behutsam heraus,
und spüre wieder das Verlangen.
Aber ich weiß, ich muss dich gehen lassen
und darum verdränge ich den Schmerz,
und flüstere dir zu,
Es war damals im Herbst!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.11.2010.
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