Ingo Baumgartner
Neuschnee
Es treibt ein federleichter Schwan
durchs tiefe Blau des Morgenhimmels.
Ihm schließt sich kühn ein Schäfchen an
im Mähnenweiß des Wotanschimmels.
Da tauchen Graugestalten auf,
die trotzig sich dazwischen mengen.
Ein Drachenrappe sucht im Lauf
die hellen Gleiter zu verdrängen.
Schon toben die Stürme und löschen die Lichter.
Es kreißen die schwangeren Nebeldunsthüllen,
gebären Kristalle, die schwerer und dichter
als wirbelnde Flocken das Windgemach füllen.
Der Nordwind vermag nicht die Lust zu verbergen,
die Menschen in kriechende Angst zu versetzen.
Doch plötzlich verziehn sich die tobenden Schergen
und Stille kehrt ein nach dem teuflischen Hetzen.
Ein Wunder bietet sich der Sicht.
ein Tuch aus blütenweißem Leinen
deckt Flur und Wald, die junge Schicht
kann schöner nicht den Tag bescheinen.
Der See trägt weiterhin Azur,
ein Auge in der grellen Weite.
Die Kinder wütender Natur
beleuchten ihre schönste Seite.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.11.2010.
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