Markus Schoppen

Tropfen unter Hausarrest

Der Tropfen schoss mit Affenzahn
Aus dem verseuchten Wasserhahn.
„Ich will hier raus, hab keine Zeit,
für mich war immer nur Benzin verbleit.
Nur freies Wasser ist auch rein,
zu Rohren sag ich ganz klar Nein!
Ich werd mich dehnen und mich strecken,
so fall’ ich weich ins Auffangbecken.
Vergessen ist die Zeit voll Gram
Der Abgrund ist aus Porzellan.
zerplatz’ ich auch in Tausend Stücke,
so hinterlass ich keine Lücke,
denn aufzulösen bin ich nicht,
verlier nur scheinbar mein Gesicht,
im Sommer plansch’ ich gern im See
im Winter werde ich zu Schnee,
mal werde ich als Ball getarnt
zu Schnee verpresst und ungewarnt
klatsch ich den Jungen ins Gesicht
ich bin so weiss, man sieht mich nicht.
Sie toben gerne, meist im Team
und sind so herrlich ungestüm.
Weil Kinder meist chaotisch sind
für Regeln und Gesetze blind.
So hassen sie den engen Zwang
Sie fürchten ihn ein Leben lang,
ich weiss sehr gut, wie eng es war
als ich die dunkle Leitung sah,
von innen war sie kalt und glatt,
ich fühlte mich unendlich matt.
Gefangen war ich armer Tropf,
verlor schon fast den Wasserkopf
im dichtgedrängten Feuchtgebiet,
in das durch Pumpen ich geriet,
kann ich die Kinder schon versteh’n
die nicht so gerne Baden gehen,
wenn’ s regnet ohne Unterlass
sind auch die stärksten Tropfen blass,
wenn draußen Kälte überwiegt,
und Nebel um die Häuser fliegt,
dann ist der Punkt für mich gekommen,
der Zustand macht mich ganz benommen,
wenn Aggregate sich vernetzen,
ganz flüchtig, ohne zu verletzen,
verändern innerhalb der Norm,
bedingt durch Wärme ihre Form,
und umgekehrt in jedem Fall
erstarren wir zu Eiskristall.
Flexibel nennt ihr Menschen dies,
weshalb die Röhre ich verließ,
nun muß ich weiter liebe Leute
das Klärwerk wäscht die ganze Meute!

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