Inge Offermann
Nebelfrüchte
Fahlrot hängen Äpfel
im Schattenlaub.
Durch den Obstgarten
geistert Morgennebel.
Golden schlummert
eine Kürbisblüte
auf ihrer runden,
fruchtreifen Schwester,
eng umschlungen
von einer weißen Winde.
Bild scheinbarer Zärtlichkeit.
Feine Tropfensammeln sich
in den violetten Kelchen
der Stockrosenbäume.
Den Hagebuttenstrauch
überspannt ein
silbernes Spinnennetz.
Pralle Wahlnüsse
versprechen
knackige Kerne.
Feucht glänzen
honiggelbe Quitten.
Im Gras kuschelt
der Löwenzahn.
Die Herbstzeitlose
ruht noch in ihrem
bleichen Schlaf.
Ganz zerknittert
wirken die Wegwarten,
als erholten sie sich
erschöpft von einem
ausgiebigen Nachtleben.
Erwartungsvoll blüht
der Storchschnabel
im dünnen blauen Kleid
dem neuen Tag entgegen,
er spürt die baldige Sonne.
Schon röten sich
einige seiner Blätter.
An der Hauswand
reifen dunkle Trauben.
Ein früher Kohlweißling
besucht blaue Hortensien.
Glockenblumen zittern
in früher Stundenkühle.
Feuerbunt strahlen
Lampionblumen
im Graulicht.
Farbenleicht streift
der Septembermorgen
mit seinem Herbstatem
die neblige Gartenwelt,
zaubert Farbspuren
an Strauch und Baum.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.12.2010.
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