Kristin Koch
Weißer Tod
Ich atme aus
kalter, weißer Rauch entflieht meinem Mund
desinteressiert blicke ich ihm nach; wie er aufsteigt und und verblasst
in der Waagerechten drehe ich meinen Kopf nach links
Mutter scheint zu schlafen; mit offenen Augen
ich schaue tief in ihren leeren Blick
betrachte ihre blasse Haut, ihre blauen Lippen und Finger
dass sie in diesem dünnen Kleid nicht friert?
Langsam richte ich mich auf
schwanke nach draußen
geblendet schließe ich meine Augen; geblendet vom Schnee
es hat geschneit; schneit immer noch
ich kann mich nicht bewegen
gelähmt blicke ich den Schneeflocken nach
jede Einzelne lässt die weiße Masse am Boden wachsen
sie vereinen sich zu einem Ganzen
Zusammen sein
mein Blick schweift zu Mutter
ich reiß mich aus meiner Versteinerung; lauf ein paar Schritte
dann fall ich zu Boden
mir ist so schrecklich kalt
kniend krabbel ich zu ihr
lege ihren kalten Arm um meine Schulter
und kuschel mich an ihren starren Körper
müde schließe ich die Lider
" Jetzt komm ich zu dir..."
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.12.2010.
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