Karl-Heinz Fricke
Verschwundener Gatte
"Hier ist Susi Brück, liebe Polizei,
kommen Sie doch bitte mal vorbei.
Mein Ehemann ist spurlos verschwunden
seit zwei Tagen und dreizehn Stunden.
Er jagt keine Schürzen, er trinkt kein Bier,
er kam nach Hause immer Punkt vier.
Kommen Sie doch bitte recht bald vorbei,
ich zeige Ihnen sein Konterfei !"
Der junge Detektiv , Wolfram Prause,
kam an die Tür in ihrem Hause.
"Beschreiben Sie bitte Ihren Mann,
damit man ihn schnellstens finden kann !"
Nachdenkend hub Susi zu sprechen an:
"Er ist unverkennbar als ein Mann.
Er trägt modische braune Sandalen,
einen Hut auf dem Kopf, dem kahlen.
Betrachten Sie einmal genau sein Bild,
darauf ist zu sehen, dass er schielt.
Seine sechzig sieht man ihm gar nicht an,
sein Lächeln zieht jeden in den Bann.
Er ist schlank und genau zwei Meter groß,
geht x-beinig und ist brillenlos.
Schöne Sommersprossen zier'n sein Gesicht
und die Nase ist nach links gericht' !"
Der Detektiv hat dies aufgeschrieben,
ist auf Wunsch aber nicht dageblieben.
Er ging jedoch zu Susis Nachbarin,
denn vieles ergab gar keinen Sinn.
Die Nachbarin erzählte ihm dann auch,
der Mann ist klein und hat einen Bauch.
Er sei nicht älter als fünfundvierzig,
sie fände ihn kein bisschen würzig.
Der Polizist kehrte zu Susi zurück,
"Ihre Beschreibung stimmt ja kein Stück.
Eine Vermisstenmeldung ist das nicht !"
Susi wurde ganz rot im Gesicht.
"Ich wollte ihn nicht genau beschreiben,
denn wo er ist, da kann er bleiben.
Sie müssen es bitte doch verstehen,
ich kann das Scheusal nicht mehr sehen !"
Karl-Heinz Fricke 17.12.2010
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.12.2010.
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