Gisela Segieth

Prosit Neujahr!

 

 

Heute musste ich mich sputen

denn man tat mir doch zumuten

einer Feier beizuwohnen

ob sich dies für mich tat lohnen?

 

Na, das würde sich bald zeigen

denn sogleich begann der Reigen

Frohgelaunter um mich rum

nur ich selbst fühlte mich dumm.

 

Jeder sich auf Neujahr freute

dass er feiern wollte heute

mit ner riesen Fresserei

Mann, was war das für'n Geschrei.

 

Denn ein Raclette gab's im Saale

ach, dem Koch, dem war's ne Quale

schnippelte er doch so sehr

allen, die da kamen her.

 

Obst, Gemüse und Tomaten

auch so manchen zarten Braten

Käse, Fisch und allerlei

damit es zum Besten sei.

 

Und die vielen Gäste staunten

mancherorts auch manche raunten

ihnen dauert's viel zu lang

und darüber war'n sie bang.

 

Schließlich sie der Hunger quälte

so, dass jede Stunde zählte

hatten's doch gegessen kaum

um zu feiern hier im Raum.

 

Nur den Koch störte das nicht

denn es war nicht seine Pflicht

sich zu sputen für die Leute

und die ganz verfress'ne Meute.

 

Deshalb ließ er sich auch Zeit

flirtete mit mancher Maid

schnippelte nur hier und da

was jedoch sein Chef nicht sah.

 

Als der letzte Schnitt gemacht

Mann, wie hab'n sie da gelacht

denn die Völlerei begann

und die Feier, sie fing an.

 

Alle legten sich geschwinde

dort vom Greis bis hier zum Kinde

ihre Teller rappel voll

keinen überkam ein Groll.

 

Pfännchen, die war'n ausgegeben

füllten schnell ihr Innenleben

mit Tomaten wie mit Wurst

Käse noch drauf, für den Durst.

 

Dann die Brutzelei begann

schneller als ich schreiben kann

und den Raum füllte ein Duft

schlimmer als die Küchenluft.

 

Doch das machte allen nix

aufgegessen ward ganz fix

solang, bis die Bäuche voll

und die Musik spielte toll.

 

Hey, was war das für ein Leben

und was hätt' ich drum gegeben

mehr als dort nur zuzuschauen

doch ich tat mich ja nicht trauen.

 

Denn ich war zum Schreiben dort

deshalb schlich ich mich bald fort

ging nach Hause ganz allein

und briet mir daheim ein Schwein.

 

Und als dieses fertig war

feierte ich dieses Jahr

schlug mir rasch die Wampe voll

so dass ich gleich überquoll.

 

Danach schlief ich friedlich ein

träumte noch von rotem Wein

und von allerlei Getier

bis Ihr mich jetzt fandet hier.

 

Nun wünsch' ich Euch ganz viel Freud

alle Tage, so wie heut'

und dass Euch das Jahre bringt

so viel Gutes, dass Ihr singt.

 

© Gisela Segieth

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.01.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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