Ingo Baumgartner
Die Au im Winter
Ein Baum, vom Sturm gefällt, bleigt liegen,
kein Forstmann schafft das Astwerk fort.
Es stört kein Knicken, Brechen, Biegen,
die Au ist ein besondrer Ort.
Geflutet nach den Frühjahrsregen,
erblüht zum Sommerschattendach,
erstarrt nach Frucht- und Beerensegen
das Überwasser aus dem Bach.
Gespenstisch wirkt der Spiegelboden,
zu Schollen knackt und bricht das Eis.
Es scheint den jungen Wuchs zu roden,
so schneidet es das Jährlingsreis.
Der Eber scheut die scharfen Platten,
nur Hörnchen wählen sie als Weg.
Der Hirsch vermisst die grünen Matten,
ein Morschbaum dient der Maus als Steg.
Kein Tier vermöchte so zu ächzen,
wie Wasser es in Starre kann.
Da hört sich heisres Krähenkrächzen
in Winterauen lieblich an.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.01.2011.
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