Inge Offermann
Novemberrhein
Sonnentanz
setzt Leuchtspuren
auf Rheinwellen.
Weißgoldener Mittag
blendet die Augen.
Gelb die Uferkulisse
der Schwarzpappeln
davor die Szenerie
stromaufwärts
fahrender Schlepper,
die mühsam ihren Weg
durch die Fahrrinne
bahnen, beobachtet
von Anglern und
Spaziergängern.
Rücken an Rücken
sitzen wir auf der Mole,
die Sonne wärmt
unsere Körper,
wir uns gegenseitig.
Dich interessieren Schiffe,
mich die Uferflora:
Rosaote Springkrauttupfen,
Weiße Asternsterne,
schütter die Dolden
des Bärenklaus,
zart das Leinkraut.
Auch satter Goldton
des Löwenzahns
belebt das Bild.
Silbergrün mit
Goldschimmer
die Weidenschleier,
Burgunderrot die
Brombeerblätter.
Schnecken auf Kies,
eine Muschelschale
zwischen Steinen,
weißer Flaum
und eine graue
Vogelfeder.
Reglos steht
ein Silberreiher
im Altwasser,
vielleicht jener
vom Winter,
der erste seiner Art,
den ich erblickte.
Die meisten Menschen
bevorzugen die
Pappelpromenade
im Strandbad.
Türkisblau die Leere
der Schwimmbecken.
Der Sommer floh,
der Herbst weint
schon Blatttränen,
die golden auf Rasen
und Dämme fallen
und sich in mattes
Kupfer verwandeln.
Das Jahr neigt
sich mit Blätterfall.
Buntlaub raschelt
unter den Tritten
zum Abschied.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.01.2011.
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