Der Mann und das Mädchen!

Sie war gerade siebzehn geworden
und er war ein reifer Mann.
Für sie war er ein netter Onkel,
doch er zeigte ihr was er kann.

Er nahm sie mit in die Oper
und in ein Symphoniekonzert.
Er kaufte ihr sehr teure Kleider
und sie gab ihm dafür ihr Herz.

Sie speisten in Sternelokalen
mit Champagner und Kaviar.
Sie fühlte sich im siebten Himmel
und sagte zu allem nur Ja.

Er nahm sie mit in sein Zimmer
und legte sie auf sein Bett.
Er hat sie langsam entkleidet.
Ach, sie war ja so jung und so nett.

Er hat sie geküsst und gestreichelt
und war sehr zärtlich zu ihr.
Doch sie riss ihm die Kleider vom Leibe
und sprach: „Komm doch endlich zu mir!“

Er ist sehr behutsam gewesen
als er sie zur Frau gemacht.
Und sie ahnte nicht in ihren Träumen
wie glücklich die Liebe doch macht.

Er liebte ihren mädchenhaften Körper.
Und sie spürte seine Manneskraft.
Er war ein sehr guter Lehrer
und immer auf ihre Jugend bedacht.

Und als die Zeit war gekommen,
da schrie sie ganz leise auf.
Sie klammerte sich an seine Stärke
und das Schicksal nahm seinen Lauf.

Die Nacht ging sehr schnell vorüber.
Erschöpft lagen beide dann da.
Der Mann und das blutjunge Mädchen,
das jetzt kein Mädchen mehr war.
 
© Gisela Lück