MAERZ!

M ä r z !


Küsse ... Krokusküsse ... Lichtküsse:
Küsse der Himmlischen!
Weiße, gelbe und violette Krokuskelche:
Scharen von lichttrunkenen
und lichttrinkenden Wesen!
Scharen zum Himmel hin
sich öffnender
  Gesten aufgebrochener Knospen!

Wie die Flora das Frühlingslicht
erwidert mit ihren Farben,
Farben wie von einem anderen Stern!
Meine Augen, meine
in das Wintergrau eingewohnten Augen:
sie trauen sich kaum
zu schauen, was
über Nacht sich ereignet!

Inmitten menschlichen Hochmuts,
inmitten menschlicher Morde,
menschlicher Lügen!

Küsse dich selbst, o Mensch ...
küsse den Vorfrühling ...
küsse deine Eltern, küsse
deine Kinder!

Kaum schon zu fassen:
die Balance nähert sich,
die Balance der
Nachtkräfte und der Tagkräfte:
sie nähert sich wiederum
unseren
Sinnen und Seelen!

Zum Liebkosen sind wir geboren,
Zum Fliegen bestellt!

Sonnengottinspiriert küssen
Kätzchen die Winde ...
küssen Schneeglöckchen die Wiesen ...
küssen gelbstrotzende Winterlinge
die letzten
Tage dieses Winters:
sie kosen die Tage der Fische,
die dem Wassermann
entstiegen: kosen
diese schneeglöckchen- und
kätzchenbeseligten Tage!

Und so küssen sie auch mich,
den alljährlich
in den Fischen Geborenen!

Sie alle wagen sich wieder hinaus
in die vom Winter noch
gezeichnete Welt!
Schneeeglöckchengeläute ...
der Winterlinge Wagemut ...
Kätzchenhochjauchzen
in diesen das Jubeln
wieder probenden Fischestunden
und Fischetagen!

Küsse dich selbst,
du Kind des Himmels und der Erde ...
küsse deine Tänzerin, küsse
deinen Tänzer!

Das Sonnengestirn zieht
auf seiner Lebensspirale
wieder empor
  durch das Gleichgewicht
von Finsternis und Licht hindurch
in das Übergewicht
des Feuers und des  Lichts!

Öffne dir, o Mensch,
deines Herzens
Tür und Tor
für dieses Spiel der kosmischen Kräfte!





(c)  August Sonnenfisch, 2. März 2011 ff