Gerhard Kemme

Schwarz-dunkle Nacht

Schwarz-dunkle Nacht,
schwarz-dunkle Nacht.
Auf die Knie musst du geh´n,
auf die Knie musst du gehn,
willst du die Strasse nochmal seh´n.

Hände harzverschmiert ziehen sich heraus.
Längs der Strasse musst du gehn,
längs der Strasse musst du gehn,
links am Rand wirst du die Tonne seh´n.
Eine Banane schrumpelig und braun,
eine Banane schrumpelig und braun.
Besoffen, besoffen schmeisst sie alles raus,
besoffen, besoffen mistet sie mal aus.

Eiskalt der Wind, eiskalt die Nacht,
Schneesturm hat etwas Helle gebracht.
Ihr weisser Hänger halbverweht im Schnee,
ihr weisser Hänger halbverweht im Schnee.

Ich lieb´ sie,
ich liebe sie so sehr,
doch ihrn Hundi,
den liebt sie soviel mehr.

Wer sich sehr aufgeregt hat in einer fremden Stadt, muss manchmal gehen, besser marschieren. Dann fällt kalter Regen in immer dickeren Tropfen und Dunkelheit läßt bewaldete Höhenwege übergangslos im dichten Wald enden. Die Tannenzweige reichen weit nach unten, der gelernte Stadtbewohner kriecht auf den Knien über den Boden. Ganz in der Ferne hört er ein Automobil. Kilometerweites krabbeln, dann - endlich - die Strasse. Statt dem linken Schuh einen festgebundenen Ast unterm Fuss. Hunger bis zum geht kaum mehr. Den Rest erzählt das Gedicht. Aufgeschrieben hatte ich es nach dieser Nacht in einem Park bei Fulda mit neuen Schuhen und reichlich Rückfahrgeld in der Börse. Gerhard Kemme, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.11.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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