Inge Offermann
Frühlingsschrift
Langsam schälen Tropfenfinger
Blatt um Blatt vom Magnolienbaum.
Feingeäderte Frühlingsschrift
durchscheinender Tage,
auf Blütenadern gezeichnet,
verwischt nun zu welkem Pergament.
Verwischt wie zarte Träume
eines stürmischen Apriltages.
Sonnenstreifen und Regenschatten
spielen auf grünen Birkenspitzen.
In flammenden Tulpenkelchen
entspinnt sich ein milchiges Netz
aus weich fließendem Licht,
das dunkle Träume besänftigt.
Von den grünen Kerzen
der Kastanienknospen
tropft das Wachs
feuchter Frühlingsnächte.
Bemoosten Ahornästen
entsprießen tausend
winzige, gelbgrüne Sträuße.
In jedem Strauß eingeschlossen
ein Schimmer Hoffung,
ein guter Wunsch.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2011.
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