Jürgen Berus
Freisein
Freisein waren die schönen Worte
Verse getragen aus einer phantastischen Vision
Der Zwang jedoch an jedem Orte
Brachte uns nur eine beschränkte Illusion
War ich frei von meinen Gedanken?
Quälten mich Tag ein, Tag aus
Schwere Last im Gepäck meiner Schranken
Ließen sich nicht schneiden, aus meinem Kopf heraus
Erlöst mich von der Nahrungsaufnahme
Täglich lechzend, die gleiche Prozedur
Geschenkt wurde mir diese Genüßlichkeitsgabe
Zum Ausbrechen eine winzige Fastenkur
Abends sollte ich mich dem Schlafe fügen
Viele Pläne mit der Nacht erstickt
Musste verarbeiten die Tageslügen
Nächtelang in Alpträume verstrickt
Und da gab es noch die selbstverfassten Zwänge
Tagessucht, ich bin so frei
Brauchte ich meine rituellen Drogengänge
Genügsam wünschte man sich sonst nichts herbei
Verpflichtungen hinderten uns die Zeit einzuteilen
Familienbande ein Weg zum widerkehrenden Stress
So konnte ich täglich beim Hungerlohn verdienen verweilen
Epochenweise Freizeit spielen, ausgelaugt im harmonischem Nest
Auch das Altern, als letzte Instanz die Bahre
Krankheiten unterjochten meine hochgesteckten Ziele
Zeitlos schwirrte ich durch die Jahre
Die Zeit zerfetzte meinen Körper wie Kriege
Freisein hießen die schönen Worte
Diese stolzen Lehren wurden raus getragen
Tagesweit träumten sie von dem ungebundenen Aborte
Frei sein? konnte ich da nur noch fragen
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2003.
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