Dorothea Stemmer

Wehr dich - Mutter Erde

Der Text ist dem Song "Downtown" angepasst,
die Melodie bei youtube suchen, mitsingen und mitfühlen.


Sag Mutter Erde, fühlst du Schmerz, wenn im Urwald

man die Bäume fällt?  -  sag an.

Ein alter Riese hart zu Boden knallt,

und man ihm die Haut abschält? -  sag an.

 

Du liegst nun wund, wie abflambiert

wirkt deine grüne Lunge,

die Regenwälder wegrasiert

der Mutterboden unge-

- schütz im Wind.

 

Als Krebsgeschwür tobt der Mensch.

Und du erträgst diese Qual, erlebst diesen Schmerz

Darum:

Wehr dich – so kann´s nicht weiter geh´n.

Wehr dich – du sollst dich weiter dreh´n.

Wehr dich -  wir werden sonst untergeh´n.

 

 

Spürst, Mutter Erde du, die Bänder aus Teer

pflastern das Land dir zu. -  sag an.

Grautote Straßen tragen Autoverkehr

durch Städte und Natur. -  sag an.
 

Wie Flöhe lästig, jucken dich

die rollenden Gefährte.

Sie rasen röhrend tagtäglich,

in keinem Teil der Erde

- hast du noch Ruh

 

vor Lärm und Motorkraft. Für sie ver-

siegelt man Flächen, verbraucht die Landschaft.

Darum:

Wehr dich – so kann´s nicht weiter geh´n

Wehr dich – du sollst dich weiter dreh´n

Wehr dich -  wir werden sonst untergeh´n.

 

 

Siehst Mutter Erde du, zerkratz ist dein Himmel,

Streifen stör´n das Blau.   -  sag an.

In deinen Lüften ist ein reges Gewimmel

und das bringt genau   -  sag an.

 

weit hoch in zarte Luftschichten

die üblen Treibhausgase.

In grenzenloser Freiheit richten

sie an großen Schaden

- ganz steuerfrei

 

ist Kerosin und billig die Tickets

du spuckst Lava und Rauch, bremst den Wahnsinn kurzfristig.

Ja:

Wehr dich – so kann´s nicht weiter geh´n.

Wehr dich – du sollst dich weiter dreh´n.

Wehr dich -  wir werden sonst untergeh´n.

 

 

Ach Mutter Erde, hast du Angst wenn sich Bohrer

in deine Tiefen dreh´n? -  sag an.

Aus Zechen und Minen Boden-

schätze in grandiosen Mengen nehm´n.  -  sag an.

 

Der Mensch von heute raubt dir Gas, Erz,

Öl und Edelsteine.

Er plündert dich aus für Kommerz

und bei lebendigem Leibe

- nimmt er dich aus.
 

Doch eh du aufgibst, wirst zornig du zucken,

wirst fiebern und fluten, Vulkanasche spucken.

Ja:

Wehr dich – so kann´s nicht weiter geh´n.

Wehr dich – du sollst dich weiter dreh´n.

Wehr dich -  wir werden sonst untergeh´n.






 

Vor einigen Tagen, Ende Mai 2011, sorgte der isländische Vulkan Grímsvötn wegen seiner Aschewolken für eine Unterbrechung des Flugverkehrs. Voriges Jahr hat Eyjafjallajökull einige Wochen den Flugverkehr in Nordeuropa behindert. Will die Erde sich auf diese Weise bemerkbar machen?

Die letzte Zeile des Refrain "Wehr dich - ich kann dich so gut verstehn." gefällt mir noch nicht.
Wisst ihr was passenderes?
Dorothea Stemmer, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.06.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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