Dort wohnte ein Mann des Friedens,
er suchte niemals einen Streit.
Sein Leben war die reinste Güte,
im Herzen kein Hass, kein Neid.
Sie kamen und sie nahmen,
erst war es nur das Hab und Gut.
Verzeihen sein großes Wort,
verlor sich nie in blinde Wut.
Seine Peiniger wollten es nicht glauben,
Angst ,Unsicherheit drangen in sie ein.
Ein Mensch muß sich doch wehren,
er kann nur ein pseudo Jesus sein.
Provokationen und auch Prügel,
Glaube steckte die Wunden fort.
Sein Herz gab Hände immer wieder und
verzeihen war des Mundes Wort.
In einer Nacht erneut gekommen,
schlugen sie wieder auf ihn drauf.
Das Herz nicht mitgenommen,
stand sein Leib nimmer auf.
Was hat er im Leben gesehen,
warum wehrte er sich nicht?
Wie Jesus am Kreuz , sollte er so gehen,
doch er lebt, das Gedicht endet noch nicht.
Heute liegt er im Koma,
bekommt von niemandem Besuch,
vielleicht träumt er von der Nächstenliebe,
hoffentlich verzeihen seine Peiniger ihm
diesen Fluchtversuch.
Was wird sein wenn seine Augen offen,
was wird sein wenn er zurück ins Leben kommt.
Welchen Pfad des Lebens wird er gehen und
hat die Grenze des Verzeihens ihn eingeholt?
Heike Otto