Inge Offermann
Maigewitter
Grauverhangener Himmel,
verschwommene Konturen
sanftwelliger Hügel.
Träge schlängelt sich
der metallfarbene Fluss
durch blumenbunte Wiesen,
überschattet von Apfelbäumen.
Frischer Wind durchraschelt Laub,
lässt kommenden Regen ahnen.
Dunkle Wolken ballen sich
zur gewitterdrohenden Wand,
tauchen alles in trübes Zwielicht,
in dem Farben ineinanderfließen.
Halme wogen wie eine
windbewegte Wasserfläche,
auf der verlorene Blütenblätter treiben.
Staub wirbelt auf, Blätter tanzen.
Donner grollt trommelgleich.
Schwere Tropfen klatschen nieder.
Wetterleuchten erhellt sekundenlang
die ungewisse Dämmerung.
Dem Boden entsteigt Gräserduft,
angenehme Kühle verbreitend.
Ein Schauer prasselt herab,
ergießt sich über die Erde.
Wasserfäden rinnen dem Fluss zu.
Alles versinkt in Tropfenschleiern,
geht unter im einförmigen Regenlied,
bis der Tropfentanz dem Hauch
belebender Frische weicht.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.09.2011.
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