Christian Schmeltzer

Borderliner

Du schaust auf den Regentropfen
der wie eine Träne die Scheibe herabfließt
sich den anderen Wassertropfen anschließt
beruhigt ein wenig dein Herzklopfen
und du genießt
wie sich in dir die Leere ausbreitet
die Enge in deiner Seele aufweitet.

Lehnst die Stirn ans kalte Fenster
sehnst dich fort von den Gespenstern
die dich in den Tagträumen suchen
nach dir auf der anderen Seite rufen.

Die Sonne scheint nicht mehr für dich
sie meint es sei zu schwer angeblich
sie weint zu sehr
um dein Schicksal auf das sie einen kurzen Blick stahl.

Drum ist die Welt ganz blass und farblos
dein Sinn für Freude und Spaß vernarbt bloß
mit der Zeit
wurdest du entzweit.

Du lebst nicht, du bist einfach nur ständig da
Ein Objekt, das nie lebendig war
- stocksteif und elendig starr
in der Zeit und im Raum steht
und einfach nicht weitergeht.

Zwischen den Welten auf dem schmalen Grat
entlang dem entstellten und kahlen Pfad
läufst du in Spiralen um die Qualen,
balancierst, um nicht in die Leere zu fallen.

Nichts hat wirklich einen Sinn
zwischen Ende und Beginn
liegt lumpig die Folge von Geschehnissen
die nichts, aber gar nichts von der Idee wissen
dass alles einen „höheren Zweck“ hat, der auf die Geschichte kleckert.

Drum gehörst du zu denen, die sich selbst ablehnen
die sich vor der Taubheit schützen
indem sie das Klischee sich ritzen
die wissen
dass Gespräche und Spritzen nichts nützen
weil sie sicher in der Zelle aus Gleichgültigkeit sitzen.

Nur ein Mensch kann dir helfen, dich vom Schmerz befreien
kann dir den Dreck aus dem Herz schreien
suche ihn und lass ihn dich finden
bevor die letzten Brücken verschwinden
du das Leben nicht schätzt
und zuletzt

dich verrennst, nicht mehr kämpfst
und seine Schönheit nicht mehr kennst.

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