Thomas Martin
Wer zu sterben sich bemüht
Ein Gedicht für alle jungen Dichter
und alle scheinbar hellen Lichter
die ihr die Welt zu Tränen rührt
und kaum selbst je ein Leid gespürt.
Ihr alle schreibt ihr möchtet sterben
denn eure Herzen sind in Scherben
und euer Schmerzen ach so groß
und euer Leben so sinnlos.
Doch welches Leid habt ihr gekannt
in euerem friedenreichem Land.
Bedenkt ihr habt nur dieses Leben,
danach wird´s wohl kein Nächstes geben.
Vieles scheint unfassbar schwer
und euer Leben scheint euch leer
doch wer sucht, der findet oft
was er vom Leben sich erhofft.
Wer sterben will der soll es tun
wenn er nur kann im Tode ruhn
doch betrachtet erst die Welt
ob sie euch wirklich nicht gefällt.
Vorheriger TitelNächster TitelAm 05.12.03 schrieb ich das Gedicht "wer zu sterben sich bemüht", aus Frust über viele der jungen Dichter, deren Werke, man auf vielen Lyrikseiten im Internet findet. Es kann einem vorkommen, als ob es bei ihnen kaum noch andere Themen gibt wie Selbstmord und Selbstverletzung. Natürlich sind dies Themen sehr wichtig und haben auch ihren Platz in der Poesie und Literatur verdient, jedoch erweckt allein deren unglaubliche Anzahl auf mich häufig den Eindruck, als ob viele Autoren sich damit ein künstliches Image aufbauen möchten. Viele Menschen scheinen zu glauben Borderline oder ähnliche Krankheiten wäre etwas womit man sich interessanter machen kann, vergessen dabei jedoch meistens, dass es viele Menschen gibt die wirklich jeden Tag hart damit zu kämpfen haben. Allen diesen Menschen und all denen die diesen Kampf bereits verloren haben ist dieses Gedicht gewidmet. Der Titel ist eine Anlehnung an das Buch "Wer immer sterbend sich bemüht" von "Roger Zelazny & Robert Sheckley", steht aber Inhaltlich in keinem Zusammenhang.
gez. gammel am 08.12.03
Thomas Martin, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.12.2003.
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