Ingrid Hagenbücher

Das Literaturschwein

Das Literaturschwein
 
Schwerfällig kommt es daher, schwankend
unter der Last seines Gewichts.
Überfüttert, die kleinen speckigen Augen dankend
für den nächsten Brocken eines Gedichts.
 
Die rosigen Ohren gespitzt, aufmerksam wartend
auf den schwartigen Roman, der den Magen gut füllt,
der zu kurzen, schwülstigen Novelle harrend,
des Sonetts, der Kurzgeschichte, der Biographie mit Bild.
 
Die rosigen Borsten geglättet, die winzigen Hufe scharrend,
Wie lange noch wird sein Magen verdauen
die Fülle der Liebe, der Wut, des Hasses, die vernarrend
das arme Schwein füllen und schließlich versauen.
 
Zu fett geworden, schließlich wird es schmachtend
aufgefunden, es ist geplatzt,
die Hülle zersprungen, die Borsten verachtend
in die Höhe ragen, zerknickt und verpatzt.
 
Das Literaturschwein, es lebe, der Nachwelt vermachend
was alles füllte den Bauch und die Rippen,
hinterläßt uns, des Guten und Bösen verlachend,
einen Brei aus Verdautem für spätere Sippen.
 
                                                                                                                             Ingrid Hagenbücher

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