Strombergimpressionen im Oktober

Strombergimpressionen
im Oktober


Mild lächelt die Sonne des Oktobers
in die herbstlichen
Hänge des Strombergs.
Die Trauben sind gelesen. Eine
winzige Nachlese
leiste ich, der
Flaneur in den Weinfeldern
dieses Paradieses:
traubenblaue Köst-
lichkeiten für Auge und Gaumen.
Gaben im Vorübergehen:
Geschenke der Gärtner und Götter
im Autumnus.

Erste wundersame Färbung der
Weinblätter.
Im Oktober zu Letzt.

Lange Schattenwürfe dann der Häuser
und der Schuppen
  von Gündelbach, diesem
Dörfchen der Weingärtnersleut.
Fachwerkprachtbauten,
zuvörderst das Rathaus,
und ein vierarmig
blumengeschmückter Brunnen.

Doch nichts wie hinüber ins Licht
auf die jenseitige
Seite der Straße:
Nur dort empfängst du
zur Stund noch
die wärmenden Strahlen
des tiefstehenden Sonnengestirns.
Im Oktober zu Letzt!

Draußen vor dem Dorf
hinter dem Cafégarten am
Minigolfplätzchen
tanzen Mücken letzte Tänze im
Licht der fort-
geschrittenen Waage.
Violette Astern
blühen gerade jetzt in
vielblütigem Überschwang,
  wohlwissend: es gibt nur
  das Heute. Eine
vom Flügeln ruhende
Libelle zu Besuch bei der Wirtin
und den Gästen.
Im Oktober zu Letzt.

Aufbruch nach ewigen
Augenblicken. Auf
meinem Heimweg letzte Früchte
in den Wiesen des Oktober:
blaue Zwetschgenköstlichkeiten
mit goldenem Fruchtfleisch
im schwindenden Tag -
gereift in Licht- und
Aberlichtwochen der Sonne.

Erfüllt von einem Frühling und einem
Sommer voller
ekstatischer Tage,
kehre ich wieder ein
in meine Seele.
Im Oktober zu guter Letzt.






(c)  August Sonnenfisch: Gündelbach,
16. Oktober 2011 ff

AUTUMNUS: Personifizierung des Herbstes mit Füllhorn
und früchtegeschmücktem Haupt